10/13/2005

der aul-könig

wir sind wieder zu hause und fühlen uns ganz fremd. es fällt richtig schwer, diese stille zu ertragen. wieder ans telefon zu gehen. die strasse zu überqueren. die leere ist so verdächtig.
man wird nicht vor der haustür schon von händlern weggefangen, die einem nutzlosen schnulli "very cheap" verkaufen wollen. es will überhaupt gar niemand etwas von einem. man fühlt sich ignoriert. vergessen. klinisch gesäubert.
und die strassen sind viel zu glatt. das ist so übertrieben. verdächtig.

dabei hat uns indien so einen schönen abgang serviert. pur. unvergesslich. noch einmal in die überraschungskiste gegriffen und diese herzlich über uns ausgeschüttert.

das passiert nach einem gemächlichen tag , mit mendhi aufmalen lassen und ein letztes kampfshoppen, ein schönes abschiedsessen im "moonrakers", bei dem wir arun noch einmal treffen, der so gern in die schule zurückkehren möchte aber um sein überleben kellnert.

(Nachsatz zu Arun 3/2006: Das hatte ich also nur gedacht, weil die Geschichte so glaubwürdig klang. Das Schlitzohr Arun flunkert. Seine Story erwies sich nach 3 Monaten dann doch als geschicktes Nebeneinkommen. Hübsch auch, wie ich es rausgefunden habe: er blieb ja in Emailkontakt mit mir, nachdem mein schlechtes Weltgewissen geweckt war und ich versprochen hatte, mich drum zu kümmern, dass er vielleicht doch eine Chance kriegt, wieder in die Schule zu gehen. Leider unterlief ihm am 24. Dezember (!) ein Denkfehler. Er schickte eine erbarmungswürdige Mail, mit 3 noch erbarmungswürdigeren Fotos. Er schwerverletzt auf einem Sofa. Eine knappe Info, dass er einen Unfall hatte und im Krankenhaus liege und sein Freund die Mails nun abruft. Nach dem ersten Erschrecken dann klares Denken: Warum am 24. Dezember. Zufall? Wieso hat er auf den Fotos ein schneeweisses Reebock-T-Shirt an? Woher die Kohle dafür? Warum schickt er drei solche gute Digi-Fotos (von allen Seiten, wie beim Ebay-Verkauf) wo es doch vorher so schwer war, mal ein Bild zu schicken.Und: Leider als Sammelmail rausgeschickt... und da fand sich dann ein anderer Deutscher darunter, der auch schon spenden-technisch eingewickelt worden ist. Nach einem Kurzschluss und Telefonat mit selbigem Mann stellte sich heraus, dass Arun ein cleverer Mitleid-Erreger war und davon ganz gut lebt. Der Mann hatte ihm schon beträchtliche Summen als Schulgeld gesponsert und hatte keine Ahnung, dass der jetzt in Mamallapuram kellnert. Wie ich später rausfinde, ist Arun mit SEINEM Motorrad angesoffen hingeknallt...das Motorrad hat ihm eine weitere Deutsche gesponsert. Also geht es ihm nicht so schlecht, wie er uns glauben macht und der Touri sorgt "aber hallo" für sein Auskommen. Der Versuch, so auch noch an "Krankengeld" ranzukommen, ...denn der Krankenhausaufenthalt hat ja auch gekostet - ging fehl...ich sorge mich nicht um sein Einkommen, er ist so überzeugend, dass andere Touristen garantiert auf die Stories reinfallen. Die Trickbetrüger und Schmarotzer, die sichs auf Kosten der Tszunami-Katastrophe besser gehen lassen, sind sicher reichlich zu finden. Schade nur, dass wenn man so reingelegt wird -sich das Bedürfnis zu helfen dann in pure Vorsicht und Unterstellung wandelt.War eine Lektion, bei der ich mich zwar nicht finanziell aber doch emotional betrogen fühlte. Schliesslich war ich schon soweit, dass ich eine indische NGO aufgetrieben hatte, die die Jungs in der Tat unterstützen wollte. Naja, es hatte zwei Seiten: einerseits hatte ich viel Kontakt mit HIlfsorganisationen und hatte fast mein Ziel erreicht. Und zweitens bin ich jetzt um Erfahrungen reicher und kenne meine Schwachstelle besser. Auf die kann ich bei der nächsten Reise dann achten.)


zwischen heftigen regengüssen und einem guten abschieds-masala-tee im cafe unserer wahl, nachts um zehn, mit mani, unserem lieblingskellner, der uns jetzt als seine freunde nochmal in den schon geschlossenen raum gebeten hat, extra für uns in der küche noch einen masala-tee zubereitet und sich auf ein plauderstündchen zu uns setzt. bei schnapps und zigaretten erzählt er noch mal die dunklen seiten der indischen welt...über seine pilgerreise und seinen versuch, ausserhalb von mamallapuram zu überleben, die geschäftemacher im ort, über den zunehmenden sextourismus, über das harte leben. er kommt mir plötzlich sehr traurig vor und fast erdrückt von dem täglichen kampf gegen die versuchung, schnelles geld zu machen. die charmante figur des tages verwandelt sich in einen erschöpften jungen mann. er lächelt müde, als ich ihn nach seinen träumen frage.
es erschreckt mich zutiefst und zeigt alles in einem anderen licht. so fünf minuten vor der abreise noch schnell unter die oberfläche zu lunschen, tut fast weh. man ist ganz hilflos mit dieser information, schnürrt doch nur den rucksack zu und reist ab. was bleibt ist ein beigeschmack zum schönen touri-ort, der bitter ist. er setzt eine gedankenkette in gang, die man in ruhe zuende denken muss. ich hoffe, mani meldet sich bald bei uns. (ergänzung: inzwischen hat er sich gemeldet und wir schreiben und telefonieren fleissig, 19.okt.)

zu dieser traurigen stimmung mischt sich dann das erlebnis der unglaublichen taxifahrt zum flughafen.

als ich den 70 - 80 jährigen klapprigen opi, der gerade mal ein bisschen grösser ist als ich , aus dem taxi steigen sehe, barfuß, im hemdchen und dhoti, da kommen mir doch arge bedenken.
nachdem der hotelbesitzer, der das taxi organisiert hat, auch noch besorgt guckt und dem opi vorsichtshalber sein eigenes handy mitgibt und ihm beim starten noch eine handvoll guter tipps gibt, kriege ich leichte angst. nach den ersten 100 metern habe ich dann grosse angst.

da haben wir es nun schon 5 wochen durch indien geschafft und dann kommt die taxifahrt from hell doch noch. ich schliesse unser ableben kurz vorm reise-ende nicht mehr aus.

opi hängt wie ein schluck wasser hinterm lenkrad, kann kaum durch die scheibe sehen, weil er so klein ist und der monsun-sturm den regen dagegen peitscht. die scheibe beschlägt immer wieder. das behindert die offenbar sowieso schon eingeschränkte sehkraft des grossväterleins bedeutend, und er wischt mit dem wischtuch wahlweise über sein gesicht oder die scheibe. oder niest auch mal saftig hinein. oder knapp vorbei aufs lenkrad. lecker. thomas zieht erik zur seite, damit er von den indischen bazillen nicht ganz so viele abkriegt. der opi verfeinert die geräuschkulisse dann mit faszinierenden räusper- und rotzgeräuschen, die er aus dem unterleib zu holen scheint. dann ault (wirklich. man kann es nicht anders beschreiben) er aller 100 meter durch die zahlreichen zahnlücken aus dem fenster. und das bedeutet für alle mitfahrenden höchste wachsamkeit, denn opi lenkt in diesen sekunden seine aufmerksamkeit von der strasse auf das fenster. das auto macht einen ordentlichen schlenker und findet sich dann wieder im schleichtempo auf der spur ein. wir fragen micha, ob er sich zutraut, das taxi selbst zu fahren. schlimmer kann es nicht werden. aber opi rast wenigstens nicht. das ist ein pluspunkt. beim uhrenvergleich stellen wir fest, dass wir trotz der langsamkeit keine panik kriegen müssen und zeit genug haben, um am flughafen anzukommen. vielleicht. wenn wir die überholmanöver überleben, die opi vor grosse herausforderungen stellen. und meine nerven auch. ich verkrampfe völlig, sobald gegenverkehr oder sonstige verkehrsteilnehmer in unsere reichweite kommen. denn unserer rotz-opi ist zwar in der lage, urplötzlich völlig unbegründet ein hupkonzert zu veranstalten, aber seine reaktionsgeschwingigkeit ist sehr begrenzt. das verdeutlicht der kurze stop auf der gegenfahrbahn der autobahn, als er die einflugschneise für unsere spur verpasst (nicht gesehen + nicht getroffen) und mir alle haare zu berge stehen (ich verliere jegliche urlaubsbräune in diesem moment und komme leichenblass in dresden an) , weil ich die fetten laster auf uns zurollen sehen und opi noch lange überlegt, ob - und wenn ja -wo er den rückwärtsgang einlegt.
hier erstirbt auch das zutiefst galgenhumorige gelächter auf der rückbank, mit dem wir unsere nerven bisher ganz gut beisammengehalten haben.
als er dann versucht , noch die bereits bezahlte mautgebühr noch mal zu erfeilschen und am flughafen ein fettes bakschisch verlangt, habe ich meine anfängliche regung, ihm belohnungsgeld für unser überleben zu spenden, längst vor angst ausgeschwitzt und in ärger gewandelt. ich verziehe mich super eilig in die abflughalle. jetzt habe ich indien gerade sehr satt und bin froh, entfliehen zu können.

der flug ist anstrengend, obwohl ganz leer und jeder eine ganze sitzreihe zum hinlegen hat. das gewarte auf die anschlussflüge, die fehlenden stunden schlaf, das schlechte essen und die schlepperei rauben aber alle kräfte. frankfurt gibt uns den rest. die grauen griesgram-gesichter, man versteht wieder jeden schwachsinn, der gesprochen wird und alles ist schweineteuer. was haben wir nur getan. warum sind wir schon wieder hier? der fussboden ist hier so sauber wie in indien die tische. mit anderen worten...übertrieben gereinigt.

wir sind dann nur noch heilfroh, als die fliegerei vorbei ist, walti uns einsackt und dann in der fast fremdgewordenen, vom abreise-chaos beräumten wohnung unsere rucksäcke explodieren. es ergiesst sich ein meer von mitgeschlepptem zeug, verstaut in millionen tüten, über die wohnung und sie sieht fast ein bisschen indisch ranzig aus. und es riecht ein bisschen nach indien. herrlich.

und dann fängt der katzenjammer auch gleich an...und wir vermissen alles, was wir in den letzten 5 wochen hatten...ohne abstriche.

und fangen an, die neue reise zu planen.

10/08/2005

die kacker

MAHABALIPURAM 2

heute frueh, um sieben, einer eigentlich undenkbaren uhrzeit fuer mich, die ich hoechst selten bewusst erlebe, bin ich zum meer getigert und schwimmen gewesen.
das war so ein herrlicher tagesbeginn, dass ich fuer fast 2 stunden nicht damit aufhoeren konnte, mich vom ozean immer wieder an den strand spucken zu lassen. wahlweisse auch durchmischen und senkrecht in den seesand bohren, wenn man nicht aufgepasst hat. das meer tut das mit einer herrlichen verachtung. zack, und man liegt mit schürfwunden im sand.
die wellen sind unglaublich... nein, keine witze ueber den tzunami...man merkt schon, welche kraft dahinter steckt und der sog ist beachtlich. man muss schon sehr kaempfen, wenn man unbeschadet baden will. ein guter morgensport.
ich nehme es mir jetzt fuer die restlichen tage vor, immer wieder frueh zum kraftsport zu gehen.

die krux dabei ist nur, dass wir direkt am fischerstrand auf den strand treffen und sehr, sehr weit laufen muessen, bevor wir unbeschadet ins wasser gehen koennen. von den ganzen badende-weissbrote-beglotzenden indern mal abgesehen, wird der fischerstrand nämlich auch von selbigen fischern als klo benutzt... und man sieht die herren reihenweise am meer hocken und aufs meer starren, dabei vielleicht eine zigarette rauchen .... und laeuft dann wirklich durch die gülle, wenn man unten am meer entlang geht.
das macht man aber nur ein einziges mal, bevor man es gerochen und begriffen hat. dann findet man die einigermassen tretmienen-sicheren wege, bis hin zu den abgelegenen strandstuecken, die verschont blieben.

dann hat man das vergnuegen eines herrlichen bades...bevor man wieder ins sichtfeld der kacker kommt und die schoene impression brutal zerstoert wird. das kennen die fischer nix... sie scheissen ihren eigenen strand gnadenlos zu und schieben dann ihre boote ins wasser. lecker!

naja, nach einer ausgiebigen dusche und einer kleinen nachruhe spaziert man zum fruehstueck, in die kleine franzoesische kneipe, das nautilus, in der es echte crepes gibt, und vergisst das unappetitliche erlebenis bei goettlichen lassis und fruchtsalat, und lecker masala tee...

achja, tee...

andy, vergiss es. ich glaube nicht, dass ich hier in diesem strandnest kiloweise assam-tee auftreiben kann...im sueden wird ja eher kaffee getrunken, das sind nicht so die tee-spezies hier.
in den nilgirie-hills waere deine chance gewesen, aber leider war ja der ort, ooty, so eine ausgeburt, dass ich da null shoppinglaune entwickeln konnte...und der tee mir wirklich egal war. obwohl die teeplantagen bei der abfahrt schon verlockend aussahen und ich wehmuetig daran gedacht habe, wenn wir mit ein bisschen glueck eine andere hill station auswaehlen haetten, dann waere auch alles anders gekommen...aber so ist es in indien. man weiss nie, wo man rauskommt... und die bergstation war leider eine lusche.

und ich hab auch null platz mehr im rucksack, davon mal abgesehen.
weisst ja, der traveller ist begrenzt mit 20 kg. und die hab ich ja schon hergeschleppt, geschweige denn, heimzu ist noch raum... sorry. (und ganz eigentlich ist es ja auch eine frechheit, beim rucksacktouri ein kilo tee zu bestellen!)
aber hier gibts auch keine teebude, ich hab zumindest noch nichts gefunden. eher kaffee.aber auch das sieht irgendwie nicht ueberzeugend aus.
darum....musst du leider in deinem teeladen um die ecke in DD das zeug selber kaufen gehen...also der billigimport faellt aus, wenn nicht ein wunder passiert. tut mir leid.
ich frag nochmal , ob unsere wirtsleute was kennen...aber....keine falsche hoffnung.
komm einfach selber mal wieder nach indien, und pfluecke deinen assam selber! und schleppe ihn vor allem selber!

10/07/2005

abhängen am meer

MAHABALIPURAM

die letzte station der reise.
wir fuhren 5 stunden zug, ein schnuddliger wagon, mit schrecklichen mittelstandsindern besetzt, die ihre laermenden kinder nicht in den griff kriegten. da musste man als boeses weissbrot schon mal wieder als kinderschreck funktionieren, um wenigstens in seiner augenhoehe ruhe zu haben....jedenfalls kreutzte der kleine fettsack nicht mehr in meiner reihe auf, nachdem ich ihm einen dunkelst-tiefboesen blick geschenkt hatte und ihn auf deutsch zugezischt hatte, er solle gefaelligst seine eltern nerven gehen. interssant, auf deutsch klingt das in fremden ohren vielleicht wirklich eindrucksvoll boese....jedenfalls funktioniert es immer wieder.

nach einer kleinen nervigen streiterei mit rikschafahrern am bahnhof, um ein taxi nach mahabalipuram, 30 km entfernt, zu kriegen , fanden wir dann auch jemanden, der uns zum angemessenen preis hinfuhr... und da waren wir dann...nach den stressigen letzten tagen kam es uns vor wie das paradies.
der ort bot huebsche kleine laedchen, viele restaurants, hotels... und alles lag in der mittaghitze gelaehmt...also sehr, sehr ruhig, ausser das meer, welches wir bis in unsere hotelzimmer tosen hoerene konnten.
wir checktem im greenwoods-hotel ein, auch eine empfehlung von katrin und falk. und die war goldrichtig.
nach der kuehlenden dusche und einer kleinen pause galt es zum ersten maL am tag etwas zu essen zu finden...und da das hier ein touristenort sondersgleichen ist, findet man, was das herz begehrt. (ausser schwarzbrot)
wir wagen uns bis jetzt nicht auszumalen, wie graesslich es in der saison hier sein muss, wenn alles ueberfuellt ist. da wir hier jetzt kurz vor dem monsun hier sind ( auch bekloppt, es sind hier temperaturen zwischen 35 - 40 grad) , ist nicht so viel los, ...und trotzdem noch genug. soviele weissbrote haben wir nichtmal in hampi gesehen. und was fuer gestalten sich hier tummeln... es geht wieder das lustige nationalitaetenraten los...und das gnadenlose ablaestern ueber die westler, die hier denken, sie sind in mallorca. leicht bekleidete girls mit ebenso leicht duemmlichen gesichtsausdruck,im durchsichtigen fummel schweben die gassen entlang. es ist unglaublich. kein wunder, dass die inder hier wenig respekt vor den weissgesichtern zeigen. ich glaube, die haben hier schon alles geboten gekriegt, was die westliche welt eben so anbieten kann.

mittags liegt man also im schatten unterm ventilator. abends geht man mal schlendern...zum seashore-tempel, die 5 rathas ( tempelartige versuchsstuecke der architekten, sehr schoene steinmetzarbeiten, die ohne nutzen gebaut worden - ausser um verschiedene stile auszuprobieren...eine art modell in sandstein) ... alles leicht zu erlaufen, ohne hatz und stress. besonders schoen sind die fischerboote am strand. das bengalische meer ist beeindruckend kraftvoll und ich wage mir nicht vorzustellen, was hier die tzunamiwelle angerichtet hat.
wie wir spaeter erfahren, stand der ort knietief im wasser, viele fischer hat es voll erwischt. man sieht davon kaum noch etwas, alles ist neu und sauber...und in dem chaos hier kann man den normalen indischen dreck nicht von tzunamiresten unterscheiden. manchmal bilden wir uns ein, dass es noch sowas sein muss, aber genau weiss man es nicht....den siff und tiff regieren auch hier in einzelnen ecken. vergleichen mit anderen ort ist es aber dennoch herrlich.

jeden abend anders lecker essen. wunderbar. frischen fisch. oder auch superleckere spaghetti...je nach laune. und pancakes, papaya-lassis, frischgepresste saefte....goettlich! und alles frisch und dem westlichen besucher angepasst. man heisst soclhe dinge nach einer weile abstinenz dann doch sehr willkommen.

micha hat in unserem neuen hotelzimmer ( wir mussten wechseln, da unser erster luxusraum gebucht war) gleich den balkon bezogen. er ist so riesig und es steht ein bett und eine dusche drauf... und ein haengesessel...mit blick in den tropischen gatren....so herrlich....michas glueck ist perfekt. er pennt gleich draussen ( unterm moskitonetz, anders ueberlebt man das nicht, die biester sind hier boese)...umgeben von gekkos und lustigen voegeln, eidechsen, und sonstigem getier. selbst auf dem klo guckt einem ein gekko mindestens immer zu...

so...jetzt ist mittagsruhe angesagt..

der glatzen-tempel

THANJAVUR

der zweite tag in trichy war dem besuch in thanjavur vorbehalten.

wir fruehstueckten im hotel femina ( um keinen preis der welt wuerden wir jemals wieder den bequemen weg waehlen und im eigenen hotel essen) und dann zogen micha, betty und ich zum busbahnhof und thomas und erik verblieben in trichy.

die busfahrt war beinahe luxerioes...mit dvd.....es kam ein herz-erweichender tamilfilm, der einem ob seiner naivitaet und des wolfgang-petry-aehnlichen haupthelden, welcher eine wohlgenaehrt-duemmliche trulla umschwirrte, schon wieder lustig war. sogar mit englischen untertitelen, damit man die reichhaltigen informationen und das ganze tiefgruendige drama verstehen kann...

jedenfalls war die 1 std. fahrt nach thanjavur unterhaltsam. dort wurden wir am neuen busbahnhof (ausserhalb der stadt, auf dem feld) in einen völlig überfüllten stadtbus verfrachtet und dann am tempel aus dem bus geschubst.
der tempel war schon beeindruckend schoen, voller leben - aber ganz anders als am vortag, da viel weitlaeufiger und architektonisch auch sehr spannend. wir liessen uns viel zeit, um durchzubummeln. dabei fielen uns die zahlreichen glatzen auf....besonders frauen, welche auf pilgerreise waren und ihr haar geopfert hatten...staendig wurden wir von sinead o connors umringt, die fotografiert werden wollten. nach einer weile ging das einem auch auf die ketten, da man kaum eine minute allein stehen und die anlage betrachten konnte, ohne dass kahlegeschorene wesen einen umringten und die benutzung des fotoapparates forderten. man musste schon weglaufen und beschaeftigt tun, um ein kleines bisschen privat zu sein. aber das ging eigentlich auch nicht gut.
thanjavur wird also als der glatzen-tempel verbucht.

nachdem wir uns sattgesehen hatten, fuhr uns einer freundlicher rikschamann zum busbahnhof und setzte uns auch gleich am richtigen bus ab. die fahrt zurueck war etwas anstrengender. es war heiss, der bus mehr als ueberfuellt und es dauerte laaaange.
aber wir ueberlebten auch das und kehrten heim in unser trauerklops-hotel.

thomas wartete mit einer schoenen entdeckung auf:
neben dem femina hatte ein shopping-mall aufgemacht....von dem wir auch magisch angezogen wurden. das ding war noch nichtmal fertig, ueberall noch unfertige treppen, die kassen nur behelfsmaessig aufgestellt...aber die tische waren voller schoener dinge ... und einmal hineingeraten, setzte ein wilder kaufrausch ein. solche unschlagbaren preise und derart lustiges gewusel...wir waren begeistert, so wie die vielen anderen inderInnen die sich auf die wuehtische stuerzten...wir shoppten bis der arzt kam und schleppten unsere beute noch mit leuchtenden augen ins restaurant.

10/05/2005

das traurige hotel

TRICHY 2

in trichy wohnten wir in einem sehr alten hotel, ashbys, welchem im reisefuehrer als nostalgisch und traurig beschrieben wird... und in der tat entpuppte sich die ganze traurigkeit am naechsten morgen. wir waren ja begeistert von den alten moebeln, kleinen schraenkchen und sesseln, holzverkleidung und den grossen raeumen, ein bisschen kolonialstil, herrschaftlich ... als wir vom abendessen zurueckkamen, sausten aber kakerlakenbrigaden durchs zimmer, ...kakis in der groesse von babyfaeusten...nein, groesser eigentlich. babykoepfe. melonen. ich fand das wenig lustig und war versucht, rabatz zu machen, habe mich selbst dann aber doch irgendwie ruhig gestellt und tatsaechlich geschlafen, da ich so kaputt und muede von der fahrt war, dass ich fuer einen zimmerwechsel oder aehnliche anstrengungen keine energie aufbringen konnte.
am morgen habe wir dann das zimmer gewechselt und residierten direkt neben der sportgruppe schmiedel/schuster. das zimmer war freundlicher, nicht ganz so dunkel getaefelt und man konnte sogar die fenster oeffnen. unser zimmergekko war auch schon da, der ventilator beschwor einen fetten sturm herauf und die glotze funktionierte nach einer abenteuerlichen reparatur (draehte abschrabsen) auch wieder.
wir setzten uns in den sehr schoenen gruenen innenhof zum fruehstueck und wurden mit einer widerlichen pampe , welche ruehrei darstellen sollte, konfrontiert, die uns sofort klar machte, warum im reisefuehrer das restaurant des hotels nicht ruehmlich erwahnt wurde.ueberhaupt schlichen in dem hotel alte opas, die laengst in rente sein sollten, herum, als zimmerputzer und sonstiges personal...und wenn ich mir ein paar klapper-opas bei uns vorstelle, wie sie hotelzimmer reinigen, dann ist schon klar, wie das hier in indien so abgeht...
also junge maenner als hotelpersonal ist ja meist schon eine zumutung, die hotels sind selten sauber (den unterschied bemerkt man augenblicklich, wenn man hotels findet, die von frauen gefuehrt werden) ... aber ALTE maenner.... das war schon oberklasse.... ich bin im bad dann doch freiwillig lieber selbst mit dem putzlappen und desinfektionsmittel druebergegangen. (vielleicht ist das dem bad zum erstenmal passiert?)aber ich konnte diesen drang nicht unterdruecken. dananch fiel es mir bedeutend leichter, mal aufs klo zu gehen.

jedenfalls kuerzten wir das fruehstueck ab und machten uns auf die pirsch durch die stadt. im indischen stadtverkehr kamen die ersten bewaehrungsproben...strassenquerungen waren z.b. sehr spannend, da es hier hauptsaechlich riesige rostige busse mit phaenomenalen hupen gab, welche im affenzahn durch die gassen nach verpennten touristen jagten.
wir freuten uns immer wieder, wenn eine ueberquerung erfolgreich gelang und fanden dann auch einen rost-bus, welcher uns verschluckte und an die gewuenschte stelle in der stadt wieder ausspucken wollte.... aber nur in begleitung von droehnender tamil-mucke, welche wieder bis zum lautsprecherklirren aufgedreht war und in hoechsten weiblichen sangestoenen schepperte, dass unsere trommelfelle um erbarmen baten.
ich frage mich schon, warum in einem so gnadenlos ueberfuellten bus mit schwitzenden indern und einer handvoll whities keiner amok lief. aber solche busse begegneten uns auf der gegenfahrbahn immer wieder, mit ohrenbetaeubender musik...in indien geht nix ohne mucke. in ohrenbetaeubender lautstaerke.

wir schwitzten also wie die helden bis zum ausstieg, vermutlich nicht nur wegen den temperaturen.

dann hiess es kraxeln. doch vorher noch kurz aergern, ueber unsere eigene vergesslichkeit. denn normalerweise hat man zum tempelbesuch ja seine socken parat, um brandtwunden an den fuessen zu verhindern. leider nicht an diesem tag. also rannten wir los, um wenigstens fuer den knirps ein paar socken zu erwerben. da dieser akt ein aufwand war (fuer die inder, die sehr lange dafuer brauchten, in einem ausdruecklichen sockenladen ein paar solcher teile vorzulegen, welche dann so billig waren, dass sich dann alle restlichen auch noch welche geholt haben und die huebschen dederon-teile ueberstreiften. das gefuehl auf der haut war unbeschreiblich...man dachte, man scheuert sich die fuesse gleich von innen wund.

nun, frisch geruestet ging es also zum schuhe abgeben, wie das in tempeln so ueblich ist. und dann der schweisstreibende aufstieg, ueber hundert stufen verschiedenster groesse galt es zu besiegen....der schweiss floss in stroemen, wir waren aber schon dankbar, dass nur das letzte stueck in der sonne lag, der rest war als tunnel in den felsen gehauen.

der ausblick war nett und legte uns den moloch zu fuessen. betty und ich erspaehten unser naechstes ziel. da wir ja nur den einen tag fuer trichy geplant hatten, musste die zweite grosse sehenswuerdigkeit gleich mit abgehakt werden. angesichts dieser herausforderung kniffen die maenner schlagartig und waehlten den zweiten tempel ab. dass sie damit die eigentliche attraktion der stadt verpassten, war wurscht.
bevor sie in die rikscha hechteten und wir weiber mit erik in den buss stiegen, verschluckte uns noch ein kleines sari-emporium, welches aber so graesslich ueberfuellt war von kauf-tollen indern, welche schoben, draengten, schrieen, zerrten und die gaenge verstopften, dass wir entschieden, die kaufaktion zu vertagen.

dann trennten sich die wege, die maenner zischten eilig ab ins hotel und wir weiber auf unsere hardcore-tempeltour. und was waren wir froh, dass wir uns das angetan haben.
der tempel in trichy ist eher eine tempelstadt, mit 7 ringen, immer wieder toren, die man durchschreitet, ueberall pilger und haendler, die blumen, opfergaben und sonstigen ramsch anboten. ein heiliger singsang toente aus boxen und schwebte ueber allem.
wir schafften es, eine dach-besteigung hinzukriegen, von wo aus man eine herrliche sicht auf das treiben und vor allem auf das heiligste, den innersten tempel samt gueldener kuppel, (den man nicht betreten darf) hatte.
ein guide machte uns die offerte, uns an ein paar "verbotene" stellen mitzunehmen. wir liessen uns ueberreden und waren dann tatsaechlich ganz froh, mal jemanden auf den leim gekrochen zu sein, da es ein paar stellen in dem temple gab, die wir allein nicht gefunden haetten und wo wir auch nicht hingedurft haetten.

erik war ganz tapfer, schaute sich alles interessiert und entspannt mit an, gab seine coolen kommentare dazu ab, jagte die zudringlichen inder mit "DONT TOUCH ME" und energischem " NO!!!" weg und zog mit uns durch den tempel, als waere es ganz selbstredend. den tempelelefant, der wahrscheinlich schon eine templehacke hatte (stand nickend da, die umgehaengten gloeckchen klanngen durch die hallen) und fuer ein paar rupien die bedrueftigen segnete, d.h. das geld dem pilger abnahm, seinem chef rueberreichte und dann dem geldgeber kurz den ruessel auf den kopf legte, betrachtete erik skeptisch und lehnte eine segnung kategorisch ab.

dann ging es heimwaerts, in unser depressives hotel, welches us sofort mit seiner traurigen ruhe umfing. nach all dem buslaerm, die sieben verschiedenen huptoene des hochseedampfers, mit welchen sich so ein rasender schrotthaufen das vorrecht auf den holperstrassen verschafft, hallten noch lange nach und drangen auch entfernt in unsere zimmer - aber das ist nix, wenn man 1 stunde direkt daneben gesessen hat. daher: goettliche ruhe im hotel. alles ist relativ.

die dusche war auch goettlich, und nach kurzer ruhepause zoge wir wieder ins femina, unser stamm-ess-hotel ( welches uns leider erst die zimmer verweigert hatte, weil ausgebucht.), eine empfehlung von katrin und falk, die unsere tour ja "rueckwaerts" aufgerollt hatten und einige gute tips zum bequemen ueberleben fuer unsere weitere strecke abgaben.


abenteuerlich war es dann nach dem essen auch draussen, als wir wieder vor die tuer traten. ein gewitter nicht von schlechten eltern schuettete sich ueber der stadt aus. wir wurden ordentlich nass und im hotel wars gleich einen zacken nostalgischer. als dann ein greller blitz saemtlichst donner zugleich in einem beeindruckenden krachen ueber dem hotelgarten erscholl und sofort das fernsehbild ausfiel, beschied ich dem gewitter den siegertitel: gewitter des jahres.
eine herrlich kuehle nacht.

10/04/2005

ortswechsel

TRICHY

trichy zeigt sich scon bei der einfahrt freundlicher als erwartet. vielleicht kommt es uns nur so vor...weil wir aus ooty kommen. jedenfalls ist es heiss und die stadt irgendwie positiv. wir ziehen in unser olles ashby-hotel ein, sind ganz zufrieden, obwohl es laut ist. in dieser stadt hupen die busse wie hochseedampfer. es ist also NIEMALS leise. aber das finden wir erst spaeter raus und es ist auch nicht schlimm.

dazu spaeter mehr, jetzt fressen mich hier gerade die muecken. und das lehne ich ab.

elefantenparadies

MUDUMALAI

die fahrt in das natural resort war traumhaft... allein schon die abfahrt, wieder die 46 haarnadelkurven hinab drehen. und es wurde waermer und waermer... und meine halsschmerzen schwanden. herrlich. ich konnte die fahrt sogar geniessen und die phaenomenalen ausblicke ansehen. denn immer noch fuhren die leute dort - wohl aus erfahrung - genuegend langsam, um mich bei bewusstsein zu halten. wir sahen auch ein zerschrotetes vehikel, welche am abhang klebte und eine der kurven offenbar nicht gekriegt hatte. unser fahrer wurde gleich nochmal langsamer. gut.

mudumalai ist elefantenland und affenparadies. wir sahen schon auf der strasse durch den park ein paar wilde elis, die uns in verzueckung geraten liessen, waehrend unser fahrer das irgendwie nicht so spannend fand und aengstlich immer ausser sichtweite erst anhielt, so dass man auf keinen fall mehr ein foto machen brauchte...

am park holten wir die tickets fuer die rundfahrt, beobachtet von ein paar verlausten, frechen affen, die als laermbrigade uebers wellblech tobte oder akrobatische uebungen vollfuehrte und dabei auf die massenweise verkauften chips, popkorn und sonstige leckereien schielten.

die rundfahrt in den lauten dieselbussen war ein witz. wir haben erfolgreiche alle tiere verscheucht, damit wir wenigstens die herrliche aussicht auf den wasserfall ablichten konnten. doch auch dafuer bekamen wir nur 5 minuten zeit, bevor alle touristen wieder in die laermenden klapperbusse gestopft wurden und aus dem park transportiert wurden. gelaechter. wir haben katrin und falk wiedergetroffen, die mit ihrem fahrer immerhin die elefanten-waschstelle erspaehten und so haben wir die chance gehabt, in aller ruhe den mahuts beim eli-waschen zuzusehen. das war sehr schoen und belohnte fuer die lustige rundfahrt durch den wald ohne tiere.

dann noch die fuetterstelle, wo den elis zusammen-gematschte reis-kaese-kokosbatzen ins maul gesteckt wurden. fotografieren strengstens verboten, aus unerfindlichen gruenden.
aber es war schoen. alle waren erfreut.

dann ging wieder heimwaerts, ins kalte ooty, rauf den berg... das lauerte in luftiger hoehe in schoenstem grau. wir zogen wieder alle jacken, socken und schals ueber, die wir finden konnte und ertrugen die letzte nacht in der kaelt. die trunkenbolde wurden inzwischen aus dem hotel entfernt, so dass es wenigstens ruhig blieb. die schenleln temperaturwechsel waren vielleicht nicht die beste idee, mein husten wurde boese - aber dennoch gut geschlafen.

dann die abfahrt , durch die teeplantagen, andere haarnadelkurven , hinab in die ebene, mit herrlichen aussichten, ...und die umgebung von ooty entpuppte sich als traumhaft schoen. die nilgirihills zeigten uns ein schoenes aetsch , als wir es verliessen. sonnenschein. aussichtspunkte, wanderwege....alles in schoenster pracht....aber wir nehmen es nur zur kenntnis....auf nach trichy, die stadt, von der es im reisefuehrer heisst, dass sie nicht so sehenswert ist...aber der tempel einen aufenthalt rechtfertigt. also los. im tal ueppige palmenwaelder und bananenplantagen. und affenhorden als wegelagerer. sie sitzen am strassenrand und gucken dem verkehr zu. und wehe dem, der anhaelt. wir tun es nur zu einem kurzen teestop. dann steigen wir in coimbature in den zug und rasen 5 stunden nach trichy.

eine hässlichkeit

OOTY, geschrieben in Mahabalipuram

ok, es gibt viel nachzuholen...seit ooty... aber ich bin gerade ganz friedlich gestimmt, weil um meinen bildschirm hier eine jasminbluetenkette haengt, aus den lautsprechern sanskrit-verse saeuseln und die tastatur einwandfrei lesebar ist.
also keine eile.

OOTY

achja...eine frostige erinnerung an die zweithaesslichste stadt unserer reise...
wir haben uns in einen kleinen minibus quetschen lassen, zwischen eine familie fettgefressener und immer weiter fressender inder... eine wohlgenaehrte mittelstandsfamilie. ein grauen. das war schon anstrengend, als sie einstiegen. aber es dauerte 1 stunde bis die busbesatzung (1 fahrer, 4 helfer, 1 guide) sich wellenfoermig aus der stadt bewegten. wir haben unser hotel noch 3 mal gekreuzt, ...in anderen worten, wir haetten durchaus wieder laenger schlafen koennen. aber so ist es eben... wir wurden zuerst eingeschichtet.
jedenfalls haben wir es geschafft, die stadt zu verlassen und uns dann auf die strecke zu machen. es war beeindruckend schoen durch bandipur und mudumalai auf die nilgiri-berge zuzufahren. sehr schoene parks, wir waren hocherfreut...
dann gibg es in die haarnadelkurven. eigentlich nicht ganz so schlimm, wie ich erwartet hatte. das lag daran, dass der kleine minibus mit den fetten indern und uns drin bald verreckt ist auf dem weg nach oben... 2500 m hoehe.... in lustigen kurven hochgeschraubt, geleitet von den rufen des "linken aussenspiegels"und alles im schneckentempo. und weil die strasse so eng ist und keine laster und grosse busse fahren durften, kommt auch nicht so viel gegenverkehr...das macht die schrauberei ertraeglich.

in der hoehe, in ooty, wurden wir auf dem rummelplatz abgekippt...ein raeudiger platz an dem stinkenden see, der mal aus gutem willen angelegt wurde und der zur jauchegrube gewandelt wurde - auf der man, nichtsdestotrotz, romantisch rudern gehen kann. tamil-musikalischer laerm umfaengt uns... so laut, dass die lautsprecher klirren.

wir schnappen uns die rucksaecke und entfliehen zu dem hotel, welches wir erfolgreich reserviert hatten. von freundlichen kleinen frauen gefuehrt, sauber, ruhig, nett. ein schoener blick ins gruene, mit veranda...wir trinken einen masala-tee und freuen uns, dass wir die reise ueberlebt haben. allerdings schreckt uns die kaelte... mit so einer temperatur hatten wir nicht gerechnet. die gastwirtin verteilt dicke decken und es macht sich in dem klammen raum ein winterurlaubsfeeling breit. frueh von 7 bis 10 gibts sogar heisses wasser.... sonst haette ich mich nicht gewaschen, 3 tage lang nicht... es war so kalt... und seit den urigen skiurlaubstagen in johanngeorgenstadt bin ich doch total verweichlicht und haette die kalte waesche total verweigert.
wir fassen essen im hotel,alles sehr mager.. sandwiches, suppen und tee, keine kulinarischen wunder, ...dort lernen wir katrin und falk kennen, zweit nette sachsen, die auch im refelction-hotel abgestiegen sind.
wir machen einen herrlichen ablaesterabend am feuer - ja, wir lassen den kamin anzuenden und es ist wohlig warm...indien birgt ueberraschungen!

die erste nacht fuehlt sich wirklich an wie im winter. ich schlafe gut, bis nachts halb 3 eine horde alkoholisierter inder...eine gang, die sich sehr witzig findet, heimkehrt und vor unserem fenster ihre witze bis frueh 6 uhr erzaehlt... mir ist zu kalt um aufzustehen und eine urschrei loszulassen (das hatte ich ja schon in mysore schoen geuebt) , darum verstopfe ich die ohren und krieche unter die dicke decke,... und schlafe wenig. entsprechend schlecht gelaunt wachen alle auf.

am morgen brennt die sonne durchs wolkendach und heizt kraeftig an. wir sollen vermutlich das gefuehl kriegen, die kaelte waere eine illusion gewesen. sofort sonnenbrand und hitzeanfaelle, aber wir gehen nicht in die falle. kurz darauf rauscht eine wolke ueber den berg und alles ist wieder grau, kalt, nieslig und aeusserst haesslich.
beim gang durch den ort bestaetigt sich dieses gefuehl... ooty entpuppt sich als spuuuuuk haesslich... man stelle sich in dieser hoehe, auf dem berg so viele zahlreiche fischlaeden vor, die widerlich stinkende , sandige (!), keimende fische feilbieten...der verdacht liegt nahe, dass sie aus der bergsee-jauche stammen... wir wissen gar nicht, wohin wir zuerst wegsehen sollen, ueberall anderer siff und tiff... wir werfen also das handtuch und gehen zurueck zum hotel.

dort ordern wir masala-tee und den ausflug nach mudumalai. dann versuchen wir im ort ein restaurant zu finden, welches uns nicht vergiftet...und werden fuendig. es war ok. und wieder kommen katrin und falk mit, mit welchen das laestern eine freude ist.
danach geht es allen besser.