11/02/2005

Im Alltag eingerastet

Jetzt ist also schon November. Es ist kalt geworden. der goldene Herbst hat sich nun auch verabschiedet, obwohl er sich größte Mühe gegeben hat, uns zu versöhnen.
Der Alltag ist eingekehrt, die Arbeit hat uns wieder.

Die Reise scheint soweit entfernt, so unwirklich. Und doch ist sie uns näher denn je.

Wir haben fast jeden Tag Kontakt mit Mani, unserem neuen Freund aus Mamallapuram. Er schreibt sehr oft und einmal in der Woche kratzt er seine letzten Rupien zusammen, um uns anzurufen. Wir rufen dann geschwind zurück und kommen in irgend einer Telefonzelle in Mamallapuram raus, den Strassenlärm immer im Hintergrund. Ein bisschen Indien im Wohnzimmer.

Und so viel Herzenswärme.

Nur eine reichliche Stunde hat unser Gespräch spätnächtens gedauert. Aber es wurde verlängert bis heute. Und macht auf uns auf beiden Seiten der Verbindung sehr froh. Ich hoffe, dass es lange andauert.

10/13/2005

der aul-könig

wir sind wieder zu hause und fühlen uns ganz fremd. es fällt richtig schwer, diese stille zu ertragen. wieder ans telefon zu gehen. die strasse zu überqueren. die leere ist so verdächtig.
man wird nicht vor der haustür schon von händlern weggefangen, die einem nutzlosen schnulli "very cheap" verkaufen wollen. es will überhaupt gar niemand etwas von einem. man fühlt sich ignoriert. vergessen. klinisch gesäubert.
und die strassen sind viel zu glatt. das ist so übertrieben. verdächtig.

dabei hat uns indien so einen schönen abgang serviert. pur. unvergesslich. noch einmal in die überraschungskiste gegriffen und diese herzlich über uns ausgeschüttert.

das passiert nach einem gemächlichen tag , mit mendhi aufmalen lassen und ein letztes kampfshoppen, ein schönes abschiedsessen im "moonrakers", bei dem wir arun noch einmal treffen, der so gern in die schule zurückkehren möchte aber um sein überleben kellnert.

(Nachsatz zu Arun 3/2006: Das hatte ich also nur gedacht, weil die Geschichte so glaubwürdig klang. Das Schlitzohr Arun flunkert. Seine Story erwies sich nach 3 Monaten dann doch als geschicktes Nebeneinkommen. Hübsch auch, wie ich es rausgefunden habe: er blieb ja in Emailkontakt mit mir, nachdem mein schlechtes Weltgewissen geweckt war und ich versprochen hatte, mich drum zu kümmern, dass er vielleicht doch eine Chance kriegt, wieder in die Schule zu gehen. Leider unterlief ihm am 24. Dezember (!) ein Denkfehler. Er schickte eine erbarmungswürdige Mail, mit 3 noch erbarmungswürdigeren Fotos. Er schwerverletzt auf einem Sofa. Eine knappe Info, dass er einen Unfall hatte und im Krankenhaus liege und sein Freund die Mails nun abruft. Nach dem ersten Erschrecken dann klares Denken: Warum am 24. Dezember. Zufall? Wieso hat er auf den Fotos ein schneeweisses Reebock-T-Shirt an? Woher die Kohle dafür? Warum schickt er drei solche gute Digi-Fotos (von allen Seiten, wie beim Ebay-Verkauf) wo es doch vorher so schwer war, mal ein Bild zu schicken.Und: Leider als Sammelmail rausgeschickt... und da fand sich dann ein anderer Deutscher darunter, der auch schon spenden-technisch eingewickelt worden ist. Nach einem Kurzschluss und Telefonat mit selbigem Mann stellte sich heraus, dass Arun ein cleverer Mitleid-Erreger war und davon ganz gut lebt. Der Mann hatte ihm schon beträchtliche Summen als Schulgeld gesponsert und hatte keine Ahnung, dass der jetzt in Mamallapuram kellnert. Wie ich später rausfinde, ist Arun mit SEINEM Motorrad angesoffen hingeknallt...das Motorrad hat ihm eine weitere Deutsche gesponsert. Also geht es ihm nicht so schlecht, wie er uns glauben macht und der Touri sorgt "aber hallo" für sein Auskommen. Der Versuch, so auch noch an "Krankengeld" ranzukommen, ...denn der Krankenhausaufenthalt hat ja auch gekostet - ging fehl...ich sorge mich nicht um sein Einkommen, er ist so überzeugend, dass andere Touristen garantiert auf die Stories reinfallen. Die Trickbetrüger und Schmarotzer, die sichs auf Kosten der Tszunami-Katastrophe besser gehen lassen, sind sicher reichlich zu finden. Schade nur, dass wenn man so reingelegt wird -sich das Bedürfnis zu helfen dann in pure Vorsicht und Unterstellung wandelt.War eine Lektion, bei der ich mich zwar nicht finanziell aber doch emotional betrogen fühlte. Schliesslich war ich schon soweit, dass ich eine indische NGO aufgetrieben hatte, die die Jungs in der Tat unterstützen wollte. Naja, es hatte zwei Seiten: einerseits hatte ich viel Kontakt mit HIlfsorganisationen und hatte fast mein Ziel erreicht. Und zweitens bin ich jetzt um Erfahrungen reicher und kenne meine Schwachstelle besser. Auf die kann ich bei der nächsten Reise dann achten.)


zwischen heftigen regengüssen und einem guten abschieds-masala-tee im cafe unserer wahl, nachts um zehn, mit mani, unserem lieblingskellner, der uns jetzt als seine freunde nochmal in den schon geschlossenen raum gebeten hat, extra für uns in der küche noch einen masala-tee zubereitet und sich auf ein plauderstündchen zu uns setzt. bei schnapps und zigaretten erzählt er noch mal die dunklen seiten der indischen welt...über seine pilgerreise und seinen versuch, ausserhalb von mamallapuram zu überleben, die geschäftemacher im ort, über den zunehmenden sextourismus, über das harte leben. er kommt mir plötzlich sehr traurig vor und fast erdrückt von dem täglichen kampf gegen die versuchung, schnelles geld zu machen. die charmante figur des tages verwandelt sich in einen erschöpften jungen mann. er lächelt müde, als ich ihn nach seinen träumen frage.
es erschreckt mich zutiefst und zeigt alles in einem anderen licht. so fünf minuten vor der abreise noch schnell unter die oberfläche zu lunschen, tut fast weh. man ist ganz hilflos mit dieser information, schnürrt doch nur den rucksack zu und reist ab. was bleibt ist ein beigeschmack zum schönen touri-ort, der bitter ist. er setzt eine gedankenkette in gang, die man in ruhe zuende denken muss. ich hoffe, mani meldet sich bald bei uns. (ergänzung: inzwischen hat er sich gemeldet und wir schreiben und telefonieren fleissig, 19.okt.)

zu dieser traurigen stimmung mischt sich dann das erlebnis der unglaublichen taxifahrt zum flughafen.

als ich den 70 - 80 jährigen klapprigen opi, der gerade mal ein bisschen grösser ist als ich , aus dem taxi steigen sehe, barfuß, im hemdchen und dhoti, da kommen mir doch arge bedenken.
nachdem der hotelbesitzer, der das taxi organisiert hat, auch noch besorgt guckt und dem opi vorsichtshalber sein eigenes handy mitgibt und ihm beim starten noch eine handvoll guter tipps gibt, kriege ich leichte angst. nach den ersten 100 metern habe ich dann grosse angst.

da haben wir es nun schon 5 wochen durch indien geschafft und dann kommt die taxifahrt from hell doch noch. ich schliesse unser ableben kurz vorm reise-ende nicht mehr aus.

opi hängt wie ein schluck wasser hinterm lenkrad, kann kaum durch die scheibe sehen, weil er so klein ist und der monsun-sturm den regen dagegen peitscht. die scheibe beschlägt immer wieder. das behindert die offenbar sowieso schon eingeschränkte sehkraft des grossväterleins bedeutend, und er wischt mit dem wischtuch wahlweise über sein gesicht oder die scheibe. oder niest auch mal saftig hinein. oder knapp vorbei aufs lenkrad. lecker. thomas zieht erik zur seite, damit er von den indischen bazillen nicht ganz so viele abkriegt. der opi verfeinert die geräuschkulisse dann mit faszinierenden räusper- und rotzgeräuschen, die er aus dem unterleib zu holen scheint. dann ault (wirklich. man kann es nicht anders beschreiben) er aller 100 meter durch die zahlreichen zahnlücken aus dem fenster. und das bedeutet für alle mitfahrenden höchste wachsamkeit, denn opi lenkt in diesen sekunden seine aufmerksamkeit von der strasse auf das fenster. das auto macht einen ordentlichen schlenker und findet sich dann wieder im schleichtempo auf der spur ein. wir fragen micha, ob er sich zutraut, das taxi selbst zu fahren. schlimmer kann es nicht werden. aber opi rast wenigstens nicht. das ist ein pluspunkt. beim uhrenvergleich stellen wir fest, dass wir trotz der langsamkeit keine panik kriegen müssen und zeit genug haben, um am flughafen anzukommen. vielleicht. wenn wir die überholmanöver überleben, die opi vor grosse herausforderungen stellen. und meine nerven auch. ich verkrampfe völlig, sobald gegenverkehr oder sonstige verkehrsteilnehmer in unsere reichweite kommen. denn unserer rotz-opi ist zwar in der lage, urplötzlich völlig unbegründet ein hupkonzert zu veranstalten, aber seine reaktionsgeschwingigkeit ist sehr begrenzt. das verdeutlicht der kurze stop auf der gegenfahrbahn der autobahn, als er die einflugschneise für unsere spur verpasst (nicht gesehen + nicht getroffen) und mir alle haare zu berge stehen (ich verliere jegliche urlaubsbräune in diesem moment und komme leichenblass in dresden an) , weil ich die fetten laster auf uns zurollen sehen und opi noch lange überlegt, ob - und wenn ja -wo er den rückwärtsgang einlegt.
hier erstirbt auch das zutiefst galgenhumorige gelächter auf der rückbank, mit dem wir unsere nerven bisher ganz gut beisammengehalten haben.
als er dann versucht , noch die bereits bezahlte mautgebühr noch mal zu erfeilschen und am flughafen ein fettes bakschisch verlangt, habe ich meine anfängliche regung, ihm belohnungsgeld für unser überleben zu spenden, längst vor angst ausgeschwitzt und in ärger gewandelt. ich verziehe mich super eilig in die abflughalle. jetzt habe ich indien gerade sehr satt und bin froh, entfliehen zu können.

der flug ist anstrengend, obwohl ganz leer und jeder eine ganze sitzreihe zum hinlegen hat. das gewarte auf die anschlussflüge, die fehlenden stunden schlaf, das schlechte essen und die schlepperei rauben aber alle kräfte. frankfurt gibt uns den rest. die grauen griesgram-gesichter, man versteht wieder jeden schwachsinn, der gesprochen wird und alles ist schweineteuer. was haben wir nur getan. warum sind wir schon wieder hier? der fussboden ist hier so sauber wie in indien die tische. mit anderen worten...übertrieben gereinigt.

wir sind dann nur noch heilfroh, als die fliegerei vorbei ist, walti uns einsackt und dann in der fast fremdgewordenen, vom abreise-chaos beräumten wohnung unsere rucksäcke explodieren. es ergiesst sich ein meer von mitgeschlepptem zeug, verstaut in millionen tüten, über die wohnung und sie sieht fast ein bisschen indisch ranzig aus. und es riecht ein bisschen nach indien. herrlich.

und dann fängt der katzenjammer auch gleich an...und wir vermissen alles, was wir in den letzten 5 wochen hatten...ohne abstriche.

und fangen an, die neue reise zu planen.

10/08/2005

die kacker

MAHABALIPURAM 2

heute frueh, um sieben, einer eigentlich undenkbaren uhrzeit fuer mich, die ich hoechst selten bewusst erlebe, bin ich zum meer getigert und schwimmen gewesen.
das war so ein herrlicher tagesbeginn, dass ich fuer fast 2 stunden nicht damit aufhoeren konnte, mich vom ozean immer wieder an den strand spucken zu lassen. wahlweisse auch durchmischen und senkrecht in den seesand bohren, wenn man nicht aufgepasst hat. das meer tut das mit einer herrlichen verachtung. zack, und man liegt mit schürfwunden im sand.
die wellen sind unglaublich... nein, keine witze ueber den tzunami...man merkt schon, welche kraft dahinter steckt und der sog ist beachtlich. man muss schon sehr kaempfen, wenn man unbeschadet baden will. ein guter morgensport.
ich nehme es mir jetzt fuer die restlichen tage vor, immer wieder frueh zum kraftsport zu gehen.

die krux dabei ist nur, dass wir direkt am fischerstrand auf den strand treffen und sehr, sehr weit laufen muessen, bevor wir unbeschadet ins wasser gehen koennen. von den ganzen badende-weissbrote-beglotzenden indern mal abgesehen, wird der fischerstrand nämlich auch von selbigen fischern als klo benutzt... und man sieht die herren reihenweise am meer hocken und aufs meer starren, dabei vielleicht eine zigarette rauchen .... und laeuft dann wirklich durch die gülle, wenn man unten am meer entlang geht.
das macht man aber nur ein einziges mal, bevor man es gerochen und begriffen hat. dann findet man die einigermassen tretmienen-sicheren wege, bis hin zu den abgelegenen strandstuecken, die verschont blieben.

dann hat man das vergnuegen eines herrlichen bades...bevor man wieder ins sichtfeld der kacker kommt und die schoene impression brutal zerstoert wird. das kennen die fischer nix... sie scheissen ihren eigenen strand gnadenlos zu und schieben dann ihre boote ins wasser. lecker!

naja, nach einer ausgiebigen dusche und einer kleinen nachruhe spaziert man zum fruehstueck, in die kleine franzoesische kneipe, das nautilus, in der es echte crepes gibt, und vergisst das unappetitliche erlebenis bei goettlichen lassis und fruchtsalat, und lecker masala tee...

achja, tee...

andy, vergiss es. ich glaube nicht, dass ich hier in diesem strandnest kiloweise assam-tee auftreiben kann...im sueden wird ja eher kaffee getrunken, das sind nicht so die tee-spezies hier.
in den nilgirie-hills waere deine chance gewesen, aber leider war ja der ort, ooty, so eine ausgeburt, dass ich da null shoppinglaune entwickeln konnte...und der tee mir wirklich egal war. obwohl die teeplantagen bei der abfahrt schon verlockend aussahen und ich wehmuetig daran gedacht habe, wenn wir mit ein bisschen glueck eine andere hill station auswaehlen haetten, dann waere auch alles anders gekommen...aber so ist es in indien. man weiss nie, wo man rauskommt... und die bergstation war leider eine lusche.

und ich hab auch null platz mehr im rucksack, davon mal abgesehen.
weisst ja, der traveller ist begrenzt mit 20 kg. und die hab ich ja schon hergeschleppt, geschweige denn, heimzu ist noch raum... sorry. (und ganz eigentlich ist es ja auch eine frechheit, beim rucksacktouri ein kilo tee zu bestellen!)
aber hier gibts auch keine teebude, ich hab zumindest noch nichts gefunden. eher kaffee.aber auch das sieht irgendwie nicht ueberzeugend aus.
darum....musst du leider in deinem teeladen um die ecke in DD das zeug selber kaufen gehen...also der billigimport faellt aus, wenn nicht ein wunder passiert. tut mir leid.
ich frag nochmal , ob unsere wirtsleute was kennen...aber....keine falsche hoffnung.
komm einfach selber mal wieder nach indien, und pfluecke deinen assam selber! und schleppe ihn vor allem selber!

10/07/2005

abhängen am meer

MAHABALIPURAM

die letzte station der reise.
wir fuhren 5 stunden zug, ein schnuddliger wagon, mit schrecklichen mittelstandsindern besetzt, die ihre laermenden kinder nicht in den griff kriegten. da musste man als boeses weissbrot schon mal wieder als kinderschreck funktionieren, um wenigstens in seiner augenhoehe ruhe zu haben....jedenfalls kreutzte der kleine fettsack nicht mehr in meiner reihe auf, nachdem ich ihm einen dunkelst-tiefboesen blick geschenkt hatte und ihn auf deutsch zugezischt hatte, er solle gefaelligst seine eltern nerven gehen. interssant, auf deutsch klingt das in fremden ohren vielleicht wirklich eindrucksvoll boese....jedenfalls funktioniert es immer wieder.

nach einer kleinen nervigen streiterei mit rikschafahrern am bahnhof, um ein taxi nach mahabalipuram, 30 km entfernt, zu kriegen , fanden wir dann auch jemanden, der uns zum angemessenen preis hinfuhr... und da waren wir dann...nach den stressigen letzten tagen kam es uns vor wie das paradies.
der ort bot huebsche kleine laedchen, viele restaurants, hotels... und alles lag in der mittaghitze gelaehmt...also sehr, sehr ruhig, ausser das meer, welches wir bis in unsere hotelzimmer tosen hoerene konnten.
wir checktem im greenwoods-hotel ein, auch eine empfehlung von katrin und falk. und die war goldrichtig.
nach der kuehlenden dusche und einer kleinen pause galt es zum ersten maL am tag etwas zu essen zu finden...und da das hier ein touristenort sondersgleichen ist, findet man, was das herz begehrt. (ausser schwarzbrot)
wir wagen uns bis jetzt nicht auszumalen, wie graesslich es in der saison hier sein muss, wenn alles ueberfuellt ist. da wir hier jetzt kurz vor dem monsun hier sind ( auch bekloppt, es sind hier temperaturen zwischen 35 - 40 grad) , ist nicht so viel los, ...und trotzdem noch genug. soviele weissbrote haben wir nichtmal in hampi gesehen. und was fuer gestalten sich hier tummeln... es geht wieder das lustige nationalitaetenraten los...und das gnadenlose ablaestern ueber die westler, die hier denken, sie sind in mallorca. leicht bekleidete girls mit ebenso leicht duemmlichen gesichtsausdruck,im durchsichtigen fummel schweben die gassen entlang. es ist unglaublich. kein wunder, dass die inder hier wenig respekt vor den weissgesichtern zeigen. ich glaube, die haben hier schon alles geboten gekriegt, was die westliche welt eben so anbieten kann.

mittags liegt man also im schatten unterm ventilator. abends geht man mal schlendern...zum seashore-tempel, die 5 rathas ( tempelartige versuchsstuecke der architekten, sehr schoene steinmetzarbeiten, die ohne nutzen gebaut worden - ausser um verschiedene stile auszuprobieren...eine art modell in sandstein) ... alles leicht zu erlaufen, ohne hatz und stress. besonders schoen sind die fischerboote am strand. das bengalische meer ist beeindruckend kraftvoll und ich wage mir nicht vorzustellen, was hier die tzunamiwelle angerichtet hat.
wie wir spaeter erfahren, stand der ort knietief im wasser, viele fischer hat es voll erwischt. man sieht davon kaum noch etwas, alles ist neu und sauber...und in dem chaos hier kann man den normalen indischen dreck nicht von tzunamiresten unterscheiden. manchmal bilden wir uns ein, dass es noch sowas sein muss, aber genau weiss man es nicht....den siff und tiff regieren auch hier in einzelnen ecken. vergleichen mit anderen ort ist es aber dennoch herrlich.

jeden abend anders lecker essen. wunderbar. frischen fisch. oder auch superleckere spaghetti...je nach laune. und pancakes, papaya-lassis, frischgepresste saefte....goettlich! und alles frisch und dem westlichen besucher angepasst. man heisst soclhe dinge nach einer weile abstinenz dann doch sehr willkommen.

micha hat in unserem neuen hotelzimmer ( wir mussten wechseln, da unser erster luxusraum gebucht war) gleich den balkon bezogen. er ist so riesig und es steht ein bett und eine dusche drauf... und ein haengesessel...mit blick in den tropischen gatren....so herrlich....michas glueck ist perfekt. er pennt gleich draussen ( unterm moskitonetz, anders ueberlebt man das nicht, die biester sind hier boese)...umgeben von gekkos und lustigen voegeln, eidechsen, und sonstigem getier. selbst auf dem klo guckt einem ein gekko mindestens immer zu...

so...jetzt ist mittagsruhe angesagt..

der glatzen-tempel

THANJAVUR

der zweite tag in trichy war dem besuch in thanjavur vorbehalten.

wir fruehstueckten im hotel femina ( um keinen preis der welt wuerden wir jemals wieder den bequemen weg waehlen und im eigenen hotel essen) und dann zogen micha, betty und ich zum busbahnhof und thomas und erik verblieben in trichy.

die busfahrt war beinahe luxerioes...mit dvd.....es kam ein herz-erweichender tamilfilm, der einem ob seiner naivitaet und des wolfgang-petry-aehnlichen haupthelden, welcher eine wohlgenaehrt-duemmliche trulla umschwirrte, schon wieder lustig war. sogar mit englischen untertitelen, damit man die reichhaltigen informationen und das ganze tiefgruendige drama verstehen kann...

jedenfalls war die 1 std. fahrt nach thanjavur unterhaltsam. dort wurden wir am neuen busbahnhof (ausserhalb der stadt, auf dem feld) in einen völlig überfüllten stadtbus verfrachtet und dann am tempel aus dem bus geschubst.
der tempel war schon beeindruckend schoen, voller leben - aber ganz anders als am vortag, da viel weitlaeufiger und architektonisch auch sehr spannend. wir liessen uns viel zeit, um durchzubummeln. dabei fielen uns die zahlreichen glatzen auf....besonders frauen, welche auf pilgerreise waren und ihr haar geopfert hatten...staendig wurden wir von sinead o connors umringt, die fotografiert werden wollten. nach einer weile ging das einem auch auf die ketten, da man kaum eine minute allein stehen und die anlage betrachten konnte, ohne dass kahlegeschorene wesen einen umringten und die benutzung des fotoapparates forderten. man musste schon weglaufen und beschaeftigt tun, um ein kleines bisschen privat zu sein. aber das ging eigentlich auch nicht gut.
thanjavur wird also als der glatzen-tempel verbucht.

nachdem wir uns sattgesehen hatten, fuhr uns einer freundlicher rikschamann zum busbahnhof und setzte uns auch gleich am richtigen bus ab. die fahrt zurueck war etwas anstrengender. es war heiss, der bus mehr als ueberfuellt und es dauerte laaaange.
aber wir ueberlebten auch das und kehrten heim in unser trauerklops-hotel.

thomas wartete mit einer schoenen entdeckung auf:
neben dem femina hatte ein shopping-mall aufgemacht....von dem wir auch magisch angezogen wurden. das ding war noch nichtmal fertig, ueberall noch unfertige treppen, die kassen nur behelfsmaessig aufgestellt...aber die tische waren voller schoener dinge ... und einmal hineingeraten, setzte ein wilder kaufrausch ein. solche unschlagbaren preise und derart lustiges gewusel...wir waren begeistert, so wie die vielen anderen inderInnen die sich auf die wuehtische stuerzten...wir shoppten bis der arzt kam und schleppten unsere beute noch mit leuchtenden augen ins restaurant.

10/05/2005

das traurige hotel

TRICHY 2

in trichy wohnten wir in einem sehr alten hotel, ashbys, welchem im reisefuehrer als nostalgisch und traurig beschrieben wird... und in der tat entpuppte sich die ganze traurigkeit am naechsten morgen. wir waren ja begeistert von den alten moebeln, kleinen schraenkchen und sesseln, holzverkleidung und den grossen raeumen, ein bisschen kolonialstil, herrschaftlich ... als wir vom abendessen zurueckkamen, sausten aber kakerlakenbrigaden durchs zimmer, ...kakis in der groesse von babyfaeusten...nein, groesser eigentlich. babykoepfe. melonen. ich fand das wenig lustig und war versucht, rabatz zu machen, habe mich selbst dann aber doch irgendwie ruhig gestellt und tatsaechlich geschlafen, da ich so kaputt und muede von der fahrt war, dass ich fuer einen zimmerwechsel oder aehnliche anstrengungen keine energie aufbringen konnte.
am morgen habe wir dann das zimmer gewechselt und residierten direkt neben der sportgruppe schmiedel/schuster. das zimmer war freundlicher, nicht ganz so dunkel getaefelt und man konnte sogar die fenster oeffnen. unser zimmergekko war auch schon da, der ventilator beschwor einen fetten sturm herauf und die glotze funktionierte nach einer abenteuerlichen reparatur (draehte abschrabsen) auch wieder.
wir setzten uns in den sehr schoenen gruenen innenhof zum fruehstueck und wurden mit einer widerlichen pampe , welche ruehrei darstellen sollte, konfrontiert, die uns sofort klar machte, warum im reisefuehrer das restaurant des hotels nicht ruehmlich erwahnt wurde.ueberhaupt schlichen in dem hotel alte opas, die laengst in rente sein sollten, herum, als zimmerputzer und sonstiges personal...und wenn ich mir ein paar klapper-opas bei uns vorstelle, wie sie hotelzimmer reinigen, dann ist schon klar, wie das hier in indien so abgeht...
also junge maenner als hotelpersonal ist ja meist schon eine zumutung, die hotels sind selten sauber (den unterschied bemerkt man augenblicklich, wenn man hotels findet, die von frauen gefuehrt werden) ... aber ALTE maenner.... das war schon oberklasse.... ich bin im bad dann doch freiwillig lieber selbst mit dem putzlappen und desinfektionsmittel druebergegangen. (vielleicht ist das dem bad zum erstenmal passiert?)aber ich konnte diesen drang nicht unterdruecken. dananch fiel es mir bedeutend leichter, mal aufs klo zu gehen.

jedenfalls kuerzten wir das fruehstueck ab und machten uns auf die pirsch durch die stadt. im indischen stadtverkehr kamen die ersten bewaehrungsproben...strassenquerungen waren z.b. sehr spannend, da es hier hauptsaechlich riesige rostige busse mit phaenomenalen hupen gab, welche im affenzahn durch die gassen nach verpennten touristen jagten.
wir freuten uns immer wieder, wenn eine ueberquerung erfolgreich gelang und fanden dann auch einen rost-bus, welcher uns verschluckte und an die gewuenschte stelle in der stadt wieder ausspucken wollte.... aber nur in begleitung von droehnender tamil-mucke, welche wieder bis zum lautsprecherklirren aufgedreht war und in hoechsten weiblichen sangestoenen schepperte, dass unsere trommelfelle um erbarmen baten.
ich frage mich schon, warum in einem so gnadenlos ueberfuellten bus mit schwitzenden indern und einer handvoll whities keiner amok lief. aber solche busse begegneten uns auf der gegenfahrbahn immer wieder, mit ohrenbetaeubender musik...in indien geht nix ohne mucke. in ohrenbetaeubender lautstaerke.

wir schwitzten also wie die helden bis zum ausstieg, vermutlich nicht nur wegen den temperaturen.

dann hiess es kraxeln. doch vorher noch kurz aergern, ueber unsere eigene vergesslichkeit. denn normalerweise hat man zum tempelbesuch ja seine socken parat, um brandtwunden an den fuessen zu verhindern. leider nicht an diesem tag. also rannten wir los, um wenigstens fuer den knirps ein paar socken zu erwerben. da dieser akt ein aufwand war (fuer die inder, die sehr lange dafuer brauchten, in einem ausdruecklichen sockenladen ein paar solcher teile vorzulegen, welche dann so billig waren, dass sich dann alle restlichen auch noch welche geholt haben und die huebschen dederon-teile ueberstreiften. das gefuehl auf der haut war unbeschreiblich...man dachte, man scheuert sich die fuesse gleich von innen wund.

nun, frisch geruestet ging es also zum schuhe abgeben, wie das in tempeln so ueblich ist. und dann der schweisstreibende aufstieg, ueber hundert stufen verschiedenster groesse galt es zu besiegen....der schweiss floss in stroemen, wir waren aber schon dankbar, dass nur das letzte stueck in der sonne lag, der rest war als tunnel in den felsen gehauen.

der ausblick war nett und legte uns den moloch zu fuessen. betty und ich erspaehten unser naechstes ziel. da wir ja nur den einen tag fuer trichy geplant hatten, musste die zweite grosse sehenswuerdigkeit gleich mit abgehakt werden. angesichts dieser herausforderung kniffen die maenner schlagartig und waehlten den zweiten tempel ab. dass sie damit die eigentliche attraktion der stadt verpassten, war wurscht.
bevor sie in die rikscha hechteten und wir weiber mit erik in den buss stiegen, verschluckte uns noch ein kleines sari-emporium, welches aber so graesslich ueberfuellt war von kauf-tollen indern, welche schoben, draengten, schrieen, zerrten und die gaenge verstopften, dass wir entschieden, die kaufaktion zu vertagen.

dann trennten sich die wege, die maenner zischten eilig ab ins hotel und wir weiber auf unsere hardcore-tempeltour. und was waren wir froh, dass wir uns das angetan haben.
der tempel in trichy ist eher eine tempelstadt, mit 7 ringen, immer wieder toren, die man durchschreitet, ueberall pilger und haendler, die blumen, opfergaben und sonstigen ramsch anboten. ein heiliger singsang toente aus boxen und schwebte ueber allem.
wir schafften es, eine dach-besteigung hinzukriegen, von wo aus man eine herrliche sicht auf das treiben und vor allem auf das heiligste, den innersten tempel samt gueldener kuppel, (den man nicht betreten darf) hatte.
ein guide machte uns die offerte, uns an ein paar "verbotene" stellen mitzunehmen. wir liessen uns ueberreden und waren dann tatsaechlich ganz froh, mal jemanden auf den leim gekrochen zu sein, da es ein paar stellen in dem temple gab, die wir allein nicht gefunden haetten und wo wir auch nicht hingedurft haetten.

erik war ganz tapfer, schaute sich alles interessiert und entspannt mit an, gab seine coolen kommentare dazu ab, jagte die zudringlichen inder mit "DONT TOUCH ME" und energischem " NO!!!" weg und zog mit uns durch den tempel, als waere es ganz selbstredend. den tempelelefant, der wahrscheinlich schon eine templehacke hatte (stand nickend da, die umgehaengten gloeckchen klanngen durch die hallen) und fuer ein paar rupien die bedrueftigen segnete, d.h. das geld dem pilger abnahm, seinem chef rueberreichte und dann dem geldgeber kurz den ruessel auf den kopf legte, betrachtete erik skeptisch und lehnte eine segnung kategorisch ab.

dann ging es heimwaerts, in unser depressives hotel, welches us sofort mit seiner traurigen ruhe umfing. nach all dem buslaerm, die sieben verschiedenen huptoene des hochseedampfers, mit welchen sich so ein rasender schrotthaufen das vorrecht auf den holperstrassen verschafft, hallten noch lange nach und drangen auch entfernt in unsere zimmer - aber das ist nix, wenn man 1 stunde direkt daneben gesessen hat. daher: goettliche ruhe im hotel. alles ist relativ.

die dusche war auch goettlich, und nach kurzer ruhepause zoge wir wieder ins femina, unser stamm-ess-hotel ( welches uns leider erst die zimmer verweigert hatte, weil ausgebucht.), eine empfehlung von katrin und falk, die unsere tour ja "rueckwaerts" aufgerollt hatten und einige gute tips zum bequemen ueberleben fuer unsere weitere strecke abgaben.


abenteuerlich war es dann nach dem essen auch draussen, als wir wieder vor die tuer traten. ein gewitter nicht von schlechten eltern schuettete sich ueber der stadt aus. wir wurden ordentlich nass und im hotel wars gleich einen zacken nostalgischer. als dann ein greller blitz saemtlichst donner zugleich in einem beeindruckenden krachen ueber dem hotelgarten erscholl und sofort das fernsehbild ausfiel, beschied ich dem gewitter den siegertitel: gewitter des jahres.
eine herrlich kuehle nacht.

10/04/2005

ortswechsel

TRICHY

trichy zeigt sich scon bei der einfahrt freundlicher als erwartet. vielleicht kommt es uns nur so vor...weil wir aus ooty kommen. jedenfalls ist es heiss und die stadt irgendwie positiv. wir ziehen in unser olles ashby-hotel ein, sind ganz zufrieden, obwohl es laut ist. in dieser stadt hupen die busse wie hochseedampfer. es ist also NIEMALS leise. aber das finden wir erst spaeter raus und es ist auch nicht schlimm.

dazu spaeter mehr, jetzt fressen mich hier gerade die muecken. und das lehne ich ab.

elefantenparadies

MUDUMALAI

die fahrt in das natural resort war traumhaft... allein schon die abfahrt, wieder die 46 haarnadelkurven hinab drehen. und es wurde waermer und waermer... und meine halsschmerzen schwanden. herrlich. ich konnte die fahrt sogar geniessen und die phaenomenalen ausblicke ansehen. denn immer noch fuhren die leute dort - wohl aus erfahrung - genuegend langsam, um mich bei bewusstsein zu halten. wir sahen auch ein zerschrotetes vehikel, welche am abhang klebte und eine der kurven offenbar nicht gekriegt hatte. unser fahrer wurde gleich nochmal langsamer. gut.

mudumalai ist elefantenland und affenparadies. wir sahen schon auf der strasse durch den park ein paar wilde elis, die uns in verzueckung geraten liessen, waehrend unser fahrer das irgendwie nicht so spannend fand und aengstlich immer ausser sichtweite erst anhielt, so dass man auf keinen fall mehr ein foto machen brauchte...

am park holten wir die tickets fuer die rundfahrt, beobachtet von ein paar verlausten, frechen affen, die als laermbrigade uebers wellblech tobte oder akrobatische uebungen vollfuehrte und dabei auf die massenweise verkauften chips, popkorn und sonstige leckereien schielten.

die rundfahrt in den lauten dieselbussen war ein witz. wir haben erfolgreiche alle tiere verscheucht, damit wir wenigstens die herrliche aussicht auf den wasserfall ablichten konnten. doch auch dafuer bekamen wir nur 5 minuten zeit, bevor alle touristen wieder in die laermenden klapperbusse gestopft wurden und aus dem park transportiert wurden. gelaechter. wir haben katrin und falk wiedergetroffen, die mit ihrem fahrer immerhin die elefanten-waschstelle erspaehten und so haben wir die chance gehabt, in aller ruhe den mahuts beim eli-waschen zuzusehen. das war sehr schoen und belohnte fuer die lustige rundfahrt durch den wald ohne tiere.

dann noch die fuetterstelle, wo den elis zusammen-gematschte reis-kaese-kokosbatzen ins maul gesteckt wurden. fotografieren strengstens verboten, aus unerfindlichen gruenden.
aber es war schoen. alle waren erfreut.

dann ging wieder heimwaerts, ins kalte ooty, rauf den berg... das lauerte in luftiger hoehe in schoenstem grau. wir zogen wieder alle jacken, socken und schals ueber, die wir finden konnte und ertrugen die letzte nacht in der kaelt. die trunkenbolde wurden inzwischen aus dem hotel entfernt, so dass es wenigstens ruhig blieb. die schenleln temperaturwechsel waren vielleicht nicht die beste idee, mein husten wurde boese - aber dennoch gut geschlafen.

dann die abfahrt , durch die teeplantagen, andere haarnadelkurven , hinab in die ebene, mit herrlichen aussichten, ...und die umgebung von ooty entpuppte sich als traumhaft schoen. die nilgirihills zeigten uns ein schoenes aetsch , als wir es verliessen. sonnenschein. aussichtspunkte, wanderwege....alles in schoenster pracht....aber wir nehmen es nur zur kenntnis....auf nach trichy, die stadt, von der es im reisefuehrer heisst, dass sie nicht so sehenswert ist...aber der tempel einen aufenthalt rechtfertigt. also los. im tal ueppige palmenwaelder und bananenplantagen. und affenhorden als wegelagerer. sie sitzen am strassenrand und gucken dem verkehr zu. und wehe dem, der anhaelt. wir tun es nur zu einem kurzen teestop. dann steigen wir in coimbature in den zug und rasen 5 stunden nach trichy.

eine hässlichkeit

OOTY, geschrieben in Mahabalipuram

ok, es gibt viel nachzuholen...seit ooty... aber ich bin gerade ganz friedlich gestimmt, weil um meinen bildschirm hier eine jasminbluetenkette haengt, aus den lautsprechern sanskrit-verse saeuseln und die tastatur einwandfrei lesebar ist.
also keine eile.

OOTY

achja...eine frostige erinnerung an die zweithaesslichste stadt unserer reise...
wir haben uns in einen kleinen minibus quetschen lassen, zwischen eine familie fettgefressener und immer weiter fressender inder... eine wohlgenaehrte mittelstandsfamilie. ein grauen. das war schon anstrengend, als sie einstiegen. aber es dauerte 1 stunde bis die busbesatzung (1 fahrer, 4 helfer, 1 guide) sich wellenfoermig aus der stadt bewegten. wir haben unser hotel noch 3 mal gekreuzt, ...in anderen worten, wir haetten durchaus wieder laenger schlafen koennen. aber so ist es eben... wir wurden zuerst eingeschichtet.
jedenfalls haben wir es geschafft, die stadt zu verlassen und uns dann auf die strecke zu machen. es war beeindruckend schoen durch bandipur und mudumalai auf die nilgiri-berge zuzufahren. sehr schoene parks, wir waren hocherfreut...
dann gibg es in die haarnadelkurven. eigentlich nicht ganz so schlimm, wie ich erwartet hatte. das lag daran, dass der kleine minibus mit den fetten indern und uns drin bald verreckt ist auf dem weg nach oben... 2500 m hoehe.... in lustigen kurven hochgeschraubt, geleitet von den rufen des "linken aussenspiegels"und alles im schneckentempo. und weil die strasse so eng ist und keine laster und grosse busse fahren durften, kommt auch nicht so viel gegenverkehr...das macht die schrauberei ertraeglich.

in der hoehe, in ooty, wurden wir auf dem rummelplatz abgekippt...ein raeudiger platz an dem stinkenden see, der mal aus gutem willen angelegt wurde und der zur jauchegrube gewandelt wurde - auf der man, nichtsdestotrotz, romantisch rudern gehen kann. tamil-musikalischer laerm umfaengt uns... so laut, dass die lautsprecher klirren.

wir schnappen uns die rucksaecke und entfliehen zu dem hotel, welches wir erfolgreich reserviert hatten. von freundlichen kleinen frauen gefuehrt, sauber, ruhig, nett. ein schoener blick ins gruene, mit veranda...wir trinken einen masala-tee und freuen uns, dass wir die reise ueberlebt haben. allerdings schreckt uns die kaelte... mit so einer temperatur hatten wir nicht gerechnet. die gastwirtin verteilt dicke decken und es macht sich in dem klammen raum ein winterurlaubsfeeling breit. frueh von 7 bis 10 gibts sogar heisses wasser.... sonst haette ich mich nicht gewaschen, 3 tage lang nicht... es war so kalt... und seit den urigen skiurlaubstagen in johanngeorgenstadt bin ich doch total verweichlicht und haette die kalte waesche total verweigert.
wir fassen essen im hotel,alles sehr mager.. sandwiches, suppen und tee, keine kulinarischen wunder, ...dort lernen wir katrin und falk kennen, zweit nette sachsen, die auch im refelction-hotel abgestiegen sind.
wir machen einen herrlichen ablaesterabend am feuer - ja, wir lassen den kamin anzuenden und es ist wohlig warm...indien birgt ueberraschungen!

die erste nacht fuehlt sich wirklich an wie im winter. ich schlafe gut, bis nachts halb 3 eine horde alkoholisierter inder...eine gang, die sich sehr witzig findet, heimkehrt und vor unserem fenster ihre witze bis frueh 6 uhr erzaehlt... mir ist zu kalt um aufzustehen und eine urschrei loszulassen (das hatte ich ja schon in mysore schoen geuebt) , darum verstopfe ich die ohren und krieche unter die dicke decke,... und schlafe wenig. entsprechend schlecht gelaunt wachen alle auf.

am morgen brennt die sonne durchs wolkendach und heizt kraeftig an. wir sollen vermutlich das gefuehl kriegen, die kaelte waere eine illusion gewesen. sofort sonnenbrand und hitzeanfaelle, aber wir gehen nicht in die falle. kurz darauf rauscht eine wolke ueber den berg und alles ist wieder grau, kalt, nieslig und aeusserst haesslich.
beim gang durch den ort bestaetigt sich dieses gefuehl... ooty entpuppt sich als spuuuuuk haesslich... man stelle sich in dieser hoehe, auf dem berg so viele zahlreiche fischlaeden vor, die widerlich stinkende , sandige (!), keimende fische feilbieten...der verdacht liegt nahe, dass sie aus der bergsee-jauche stammen... wir wissen gar nicht, wohin wir zuerst wegsehen sollen, ueberall anderer siff und tiff... wir werfen also das handtuch und gehen zurueck zum hotel.

dort ordern wir masala-tee und den ausflug nach mudumalai. dann versuchen wir im ort ein restaurant zu finden, welches uns nicht vergiftet...und werden fuendig. es war ok. und wieder kommen katrin und falk mit, mit welchen das laestern eine freude ist.
danach geht es allen besser.

9/27/2005

tempel abhaken

Somnathpur

das war zu erwarten....an dem tag, an dem man wirklich sehr frueh raus muss, ist natuerlich eine solch erstaunliche ruhe ueber der stadt (und auch im hotel!) dass man sogar die grillen zirpen hoert!
unter schwerem morgenleiden (zugeklebte augen, schlafwillen und koerperschwere von mehreren tonnen) sind wir also zum busbahnhof gewankt, waren natuerlich ...wie DEUTSCH...die ersten und sassen dann duemmlich im bus, fuhren damit mal schnell zum bahnhof und zu diversen hotels, leute einsammeln, um dann NOCHMAL am busbahnhof den rest einzulesen....da haetten wir also getrost noch eine stunde laenger pennen koennen...aber sowas weiss man in indien aber NIE ganz sicher.
nachdem wir endlich auf der strecke waren, wurde gleich nach 10 minuten fahrt zum fruehstueck geblasen und der bus fuhr noch im vorort von mysore rechts ran...und machte mindestens eine halbe stunde (kostbare zeit!!) fruehstueckspause, die die uebergewichtigen inder auch sofort annahmen und ihre leiber aechzend aus dem bus in die steh-piepe schoben, um fettige dinge zu mampfen.. wir waren in unerer erschoepfung aber sogar zu muede, um uns heimlich darueber aufzuregen , sondern ertrugen es geduldig. die 1 stunde fahrt uebers land, vorbei an palmenumstandenen reisfeldern war sehr schoen...besonders mit I-pod-gespendetem soundtrack war es herrlich...man fühlt sich wie in einem film. draussen zieht eine fremde welt vorbei und man hat dazu "massive attack" im ohr. ganz bizarr.

angekommen in somnathpur...wurden uns 25 minuten zugebilligt ...fuenfundzwanzig! fuer einen der schoensten temple in ganz suedindien. und einige der beleibten mittelstands-inder waren schon nach 10 minuten damit fertig... wir sind also wie die angesengten mit der kamera am auge durch die schoene anlage gehetzt, haben soviel wie wir konnten geknipst, bis wir auf der kehrschaufel rausgetragen werden mussten...also der guide uns hoechstpersoenlich wieder in den bus scheuchte, um wieder 1 std. zurueck nach mysore zu rasen. immerhin hatten wir die 25 min um 10 min erweitert, durch ignoranz der rufe und der mahnenden blicke.manchmal muss man einfach der arsch sein, sonst kriegt man hier gar nichts zu sehen. mit nett sein geht das nicht.
die rueckfahrt war auch sehr schoen, wieder mit musik und herrliche aussichten uebers land. allerdings auch in einem fahrstil, er meine schlimmsten ahnungen fuer morgen manifestiert....diese fahrt in die berge werde ich auf der innenreihe machen...und mich wahrscheinlich bewusstlos schlagen lassen, damit ich die halsbrecherischen aktionen einfach nicht bewusst erleben muss. mir hat es heute schon gereicht, so haarscharf an den brueckenpfeilern langzuschrammen...morgen ueber den abgruenden zu schweben, das halt ich , glaube ich, nicht aus... scheiss auf die schoenen aussichten und die atemberaubenden blicke uebers land...ein k.o.schlag waere mir lieber.

wir sind dann in mysore ausgestiegen, haben uns abgeseilt vom touristentrupp dieser fuhre (dieser ausflug sollte bis abends 20.30 uhr dauern und alle sehenswürdigkeiten in und um mysore abgrasen. daher auch die knallharte zeitbegrenzung) und waren 11 uhr schon wieder im hotel, da schlief die herrenriege noch seelig!!! wir haben sie dann rausgepelzt und fruehstuecken gschickt...und sind selber nochmal schlafen gegangen.
am nachmittag haben wir dann meisterlich die weiterreise organisiert und das auch noch viel billiger als erwartet. die zugfahrten von coimbatore nach trichy und von trichy nach mahabalipuram ist nun auch schon in sack und tueten...und es war alles so ein kinderspiel ( im wahrsten sinne, denn wir haben stuehle-ruecken in der indischen warteschlange am fahrkartenschalter gespielt.... jeder der 40 sitze in der wartehalte musste einmal abgesessen werden, in reihenfolge nach vorn, und wenn man den letzten stuhl hinter sich hatte, durfte man an den schalter. micha hat das spiel hervorragend mitgespielt...daher seinen bericht lesen!)

jedenfalls ging alles reibungslos....und morgen in aller frueh ist abreise aus mysore...nach ooty.

jetzt heisst es also alles zusammenramschen, die tueten wieer in den rucksack stopfen und noch einmal schlafen, bis es einen ortswechsel gibt, der irgenwie auch dringend noetig wird. beim reisen zu lange an einem ort sein, ermuedet sehr. und mysore mit all seinem laerm und dreck haben wir ausgeschoepft. wir wollen jetzt alle weiterziehen, sogar erik.

9/26/2005

reisegepäckgewicht erhöhen

SHOPPING in MYSORE

ja, irgendwie haengen wir immer noch hier, obwohl die stadt NICHT eine der schoensten der welt ist. aber micha ist heute im bett geblieben (ja, leider kein tagebucheintrag heute) und versucht seinen kleinen schwaecheanfall wegzuschlafen. daher waren wir heute auch NUR shoppen, das aber ausfuehlich und mit spass. schoene kleine laeden gibts hier, zum stoebern. leider ist es wie ueberall: es wird einem so auf den keks gegangen, dass das geldtaeschlein wieder im rucksack verschwindet und man entnervt den laden ohne beute verlaesst, weil man nicht in ruhe gucken kann. aber das ist eben so...wir haben aber schon ein paar laeden gefunden, in denen es durchaus angenehmer war, sei es , weil man seine ruhe hatte oder der sackgaenger sehr charmant war...und dort haben wir unsere kohle auch losgekriegt. vor farbenauswahl im stoffladen hats gleich zwei stunden gedauert, bis wir uns entscheiden konnten, denn: es gibt soooo schoene sachen.
und dabei hab ich noch nichtmal einen sari gekauft.

morgen planen betty und ich einen ausflug nach somnathpur. die herrenriege bleibt da, sie ist tempel-muede. na fein, dann machen wir eben alleine unseren ausflug, das wird schon lustig werden. mit einer organisierten bustour von der staatlichen touri-behoerde. da wird man immer so schoen rumgehetzt. das schaerft dann den blick fuer alles wichtige beim fotografieren. denn man hat keine zeit fuer unnuetze bilder. ja, natuerlich ist das aetzend, aber es ist unsere einzigste chance, fuer wenig geld dorthin zu kommen. die taxis nehmen doppelt und dreifach soviel.

sehen wir mal, bericht folgt.

fuer heute ist erstmal nachtruhe, denn morgen gehts sehr zeitig los - und da seit neuestem jeden tag anders laute indische mitbuerger auf unserm gang wohnen , die schon 5 uhr aufstehen, dann in massen ueber die gaenge toben, inklusive quietschender kinderhorden - da ist die nacht kurz. und kaum ist man wieder eingeschlafen, kommen die dann gegen 9 zurueck vom fruehstueck, wieder in entsprechender lautstaerke, mindestens 1 stunde lang. und so viele, dass ich mich frage, wieviele davon in einem zimmer stapeln koennen. heute hats mir dann echt gereicht und ich bin als boese euro-tante auf den gang gezischt und hab den kreischenden huehnern einen boes-geknurrten anschiss auf deutsch verpasst ( saacht ma, bei euch hackts wo???) und ihren fotografierenden achim-menzel-vaetern, die stolz die toechtis beim wett-gebruell knipsten, gleich noch mit. danach war dann tatsaechlich wieder ruhe auf dem gang (lautes deutsch scheint herrlich fies zu klingen) ... aber es ist wirklich unglaublich, was hier seit einigen tagen in der frueh so abgeht...wettrennen mit anfeuerungsrufen ueber die gaenge, frueh halb sechs....da kriegt man richtig gute aufwachlaune!!! und das mir. man hofft immer, dass es gleich vorbei ist und die leute sich verziehen. aber das machen sie nicht! und dann steht man grollend auf und tritt auf den gang zu den unholden...

mal sehen, was es morgen frueh gibt. ich wetze schon das taschenmesser (habs wiedergefunden!) ...

9/25/2005

energieschub

PALAST in MYSORE

heute war alles wieder gut....ausgeschlafen, der husten im abgang, und die lage ansonsten ausgeglichen und ok ( ausser, dass ich hier auf der computertastatur die buchstaben nur erahnen kann, weil von vielen tausenden traveller-haenden abgeraspelt....nein, nicht ueber keime nachdenken, sondern mit spitzen fingernaeglen weiterhacken!!)

wir waren wieder im parklane, in der offenbar angesagtesten kneipe mysores - unter west-reisenden und reichen indern. da wir etwas eher hinkamen, hatten wir sogar freie platzwahl, was sich kurz nach uns rapide aenderte...das restaurante schwoll zu...und wir waren wieder der live-mucke (immer einen tick zu laut) und den 170 kellnern ausgeliefert. die hierarchie haben wir noch nicht ganz geknackt...die von micha so schoen beschriebenen servierknechte unterteilen sich in abraeumer, bringer, kerzenanzuender (mehr oder minder begabt) , bestellungserfasser, rechnungsbringer, geldabraeumer und wechselgeldbringer...und noch ein paar mehr... schneller gehts deswegen aber trotzdem nicht.

erik ist inzwischen auch auf den dreh gekommen, die inder mit wilden geschichten vollzulabern. es nervt ihn ab und zu genauso wie uns, aller paar meter angehalten zu werden fuer ein fotofoto oder zu beantworten wie er heisst und woher er kommt.... und er vergibt inzwischen auch lustige phantasienamen ("pupsl" machte heute das rennen) .... wir koennen es ihm nicht verdenken, da wir selbst auch schon guenther, heinz-uwe, eberhardt, ruediger und sonstige schwer aussprechbaren namen angenommen haben....
es klingt unfreundlich, ist aber zum teil nur eine laune-erhaltungsmassnahme....und fragt nicht, auf wievielen fotos wir schon wieder posen mussten. manchmal sogar heimlich,weil sie sich nicht trauten zu fragen. also wurden wir eingekreist und mit dem hintergrund des palastes und zehner-reihen von indern heimlich auf papier festgehalten...
mit vorliebe wird auch erik uebers blondhaar gestreichelt und in die wangen gekniffen ( ???) , mal schnell so heimlich im vorbeigehen. er ignoriert das ganz tapfer und bleibt auch sonst ziemlich cool bei all dem laerm und der hektik um uns herum. solange wir selbst ruhig bleiben, ist seine welt ok. es kamen noch keine klagen...
auch das essen findet er nicht beklagenswert... trinkt mit lustigen gesichtern fresh-lime-soda ( frosch-leim-soda) also zitronensaft mit sprudelwasser, und kostet bei allen immer mal die gewaehlten speisen ab. bisher ueberhaupt keine speise-probleme, besonders schokoladen-eis und fruchtlassis stehen hoch im kurs.

wir haben uns heute also den palast angesehen, ... und: ich will umziehen!!!! sowas herrlich luftiges...art decco, ganz herrliche hallen, fuer die mir natuerlich besseres einfallen wuerde, als millionen menschen fuer nur 20 rs durchlaufen zu lassen...ja, der olle sultan hat schon gewusst, wie man sichs gutgehen laesst, nicht nur die europaeischen koenige! ich werde also versuchen, die kleine huette anzumieten....die idee mit dem anleuchten sonntags behalte ich vielleicht bei.
es wurden tausende gluehbirnen an dem palast angeschraubt, die jeden sonntag zwischen 19 - 20 uhr erleuchtet werden. man kann sich vorstellen, dass der rest der stadt dann im dunkel versinkt, aber das ist auch egal, weil ganz mysore zum palast pilgert, blechmusikkapelle troeten hoert und den palast bestaunt... es ist wie eine art karneval.... ein paradies fuer verkaeufer allerlei hoechst unnuetzer dinge, die nur mit einem argument beworben werden: very cheap, sir. nun.... ein abgrundtief-haesslicher stoffhund im angebot brachte uns dann so einen lachanfall, dass wir wirklich kichernd zur seite treten mussten, weil ...sowas grottenschlechtes hat die welt noch nicht gesehen...aber es war ja BILLIG.... als ob es das besser machte.... erik winkte dem typen dann cool ab und schritt davon.

so, jetzt fliehen wir wieder in unser schoen ruhiges hotel, gucken noch ein bisschen grauenvolle z-movies aus der bollywood-kiste...eigentlich ja "kollywood" und "tollywood", weil es keine hindifilme sind, und gleich gar nicht aus bombay kommen, sondern aus tamil nadu und dem sueden.... und dort sehen die helden nicht aus wie traummann sharuk khan (schmelz), sondern wie wolfgang petry oder mehr noch achim menzel....und diese fetten saecke kriegen dann puppen ab, sowas naiv-duemmlich-verschaemt-pummliges veraergert auf den ersten blick und beleidigt unser geschlecht...da lob ich mir jede 4stuendige bollywood-schmonzette der A-Liga!

9/24/2005

krisentage

MYSORE 2

Heute geht es wieder besser, nachdem ich bis mittags geschlafen habe ( ein grosser Dank an Ohropax. Man kann ja nicht OHNE Ventilator schlafen, weil die HItze dann unertraeglich wird. Aber MIT Ventilator...da kann man sich schon einen Hubschrauber an die Decke hängen, der einen fetzigen Einschlaflaerm liefert und einen fest in die Kissen presst! Unser Propeller laesst sich diesmal nicht stufenlos regeln und wenn man ihn anschaltet, rollt eine kleine Roulette-kugel im Inneren los. Lustige Geraeuschkulisse. Aber was solls, man kann es mit Ohrstöpseln in weite Ferne drücken.)
die Waesche ist frisch gewaschen vom Hotelservice, und es werden Tee und Kaffee aufs Zimmer gebracht...und ueberhaupt...die Verfassung hat sich wirklich bessert.

Wir haben den traumhaften Markt besucht, der in meiner Vorstellung ganz anderes ausgesehen hat, als er dann in Wirklichkeit war. Im Traum bleiben die Geraeusche und Gerueche immer aussen vor - in der Realitaet war es insgesamt sehr beeindruckend, und die Inder haben sicherlich den Kopf geschuettelt, warum wir deren Essen fotografieren wie die Verrueckten...aber wir haben sooo herrliche Marktbilder von aufgetuermten Obstbergen und Farben und Blumen gemacht...dass ich mich gern belaecheln lasse, denn zu Hause laechle ich dann wieder, ueber die schoenen Bilder. Ganze Galerien von Blumenbergen werde ich aufhaengen. Im Farbenrausch!

Immer noch faellt mir das Gebettel und Verkaufsgedraenge auf den Strassen hier auf den Nerv. Vereinzelt kaufe ich mich frei, vielfach ignoriere ich hartnaeckig...manchmal aeussere ich bei zu grosser Penetranz ich grollendes NO mit Nachdruck.
Der Stress dieser mittleren Grosstadt ist schon beeindruckend und wir fliehen immer wieder ins Hotel, um zwischendrin mal Ruhe zu tanken. Das ist wohltuend und Luxus. Man lernt es wieder zu schaetzen, was eine ruhige Oase bedeuten kann. Kaum tritt man vor die Tuer stuerzen all die Dinge auf einen ein, die ein Moloch hervorbringen kann...und man kann mit guten Nerven das alles sogar ertragen. Aber da muss man eben gute Nerven haben...und wehe wenn nicht.

Heute haben wir das Abenteuer WHISKY-Trinken versucht... sehr lustig, wir mussten fast 45 min darum kaempfen, bevor wir einen giftigen Fusel bekommen haben. Das war schon interessant...die Kellner wollten nicht eingestehen, dass sie den Whisky unserer Wahl von ihrer Karte, nicht vorraetig hatten. Bevor wir das herausgefunden haben und einen anderen aussuchen durften, dauerte es wirklich ewig. So sind se, die Inder. Lieber nichts sagen und stundenlang nichts bringen und vertroesten, als zugeben, dass sie das Zeug nicht da haben.

Jetzt will der Internetcafebesitzer aber nach Hause gehen, er hat schon alle Rechner ausser meinen runtergefahren, und sieht so aus, als wuerde er hier auch gleich den Stecker aus meinem Computer ziehen...

bis morgen...

9/23/2005

indien testet uns

MYSORE

so....jetzt gibts ein paar ohrenbetaeubende gruesse aus dem tierisch lauten internetcafe in mysore... immerhin in hotelnaehe, aber hilfe, hilfe, gestank und laerm. das ist dem kopfschmerz, verursacht durch eine superanstrengende anreise, schlafmangel im raeudigen hotel, erkaeltung und dem traum von einem herrlichen gemuesesalat mit ....nein, keine halluzinationen...es bleibt hier alles indisch... nicht sonderlich zutraeglich.

nun, goa hat uns im stich gelassen... wir haben wahrscheinlich die auslaeufer von dem brutalen sturm in andhra pradesh um die ohren gekriegt....und zwar so heftig, das wir wie gefangene in unseren tuerrahmen auf der veranda standen und diese ununterbrochenen regenguesse und sturmboeen bestaunten... zwischendrin waren wir dankbar, im anthys abgestiegen zu sein, denn sowas deprimierenes dann noch im rosarios inn, also in deprimierenden dunklen raeumen ohne terrasse...das waere ein haertetest geworden ( vermutlich haetten wir bettys eltern das rueckflugticket abgekaupelt) .
nun, ueber den oelverschmierten strand, den bei dem pisswetter auch kein fleissiger inder mehr gesaeubert hat, sind wir zum flughafen-taxi gewankt (= schuhe eingesaut) ...aber auch hier, betrug ueberall: wieder stand die olle rikscha da, die uns schon zum gewuerzfeld geschuckelt hat. ein kurzer korrigierender ausraster von betty, und wir konnten in ein trockenes taxi umsteigen...die saecke versuchen wirklich alles, um billig davon zu kommen....aber fuer diese fahrt, mit 20 km/h bis zum flughafen, danach alles klatschnass und eingemistet...das war schon eine frechheit, da wir ein taxi bestellt hatten.
habens ja auch gekriegt, wenngleich kein offizielles, sondern irgendein privatauto, ein fahrer von der strasse welcher eingesprungen ist, als wir erbost aus der rikscha stoben...uns wars egal, wir wollten nur trocken zum flughafen.

im flughafen haben wir dann eine sehenswuerdigkeit entdeckt, die uns und allen anwesenden den atem stocken liess: das katastrophenballet.
wir trauten unseren augen kaum, als in die wartehalle ein echter rocker, mit lederweste, laaangem bart, tattoos und schluesselketten geschmueckt, hineinschritt.ein echter auftritt. seine begleitung war eine ebenso wild tatowierte frau, mit irokesenschnitt und tattoos auf der rasierten birne. und im traegertop, minirock ( leder) und schweren boots. des weiteren (- und da war uns vom hinsehen schon ganz komisch geworden, aber es kam eben noch besser:), trat dann die kroenung auf: ein quallendes, riesiges maedchen, offenbar die tochter. im meerblauen knall-engen oberteil, welches jede fettwulst dreifach betonte und besonders gut zur geltung brachte, und einem ebenso gefaerbten, knielangen mini-rueschenrock, der hinten mindestens 20 cm kuerzer war, weil er ueber dem fetten hintern nicht passte und die dicken oberschenkel umspannte. ein gedicht in blau also.(warum zeigen gerade die, die eigentlich viel zu verstecken haben, so viel her???) im gefolge hatte sie ihren minderjaehrigen loverboy, der auch so gerne rocker geworden waere und es eifrig mit kluft und coolness versuchte, aber leider ein haarestraeubendes weichei war, welches dem blauen walross an den lippen hing, und sie wahlweise oeffentlichkeit abschleckte ( auf dem flughafen war das in der wartehalle ein atemanhalten wert, die inder waren durchgehend entsetzt.) oder sie anglotzte. und dann noch das laestige anhaengsel : die kleine schwindsuechtige schwester des blauen walrosses, welche eher im kate moss stil dahing, voellig fertig und runter aussah, wirres langes haar, ein knappes oberteil, einen guertel als rock auf der knochigen huefte und eine koerperhaltung wie ein pubertierender junge. mit stierem blick hockte sie teilnahmslos neben ihrer familie. wir waren so fasziniert von dieser gang, dass wir gar nicht mehr wegsehen konnten. micha stellte dazu dann die theorie auf, dass das eine tourende balletttruppe war, die sich nach ihrer fehlgegangen letzten vorstellung nicht mehr umziehen konnte und deswegen so verkleidet reisten. das katastrophenballett: die blaue schwerkraft spielte den tzunami. die duenne magersuechtige die grosse hungersnot. der rockervater hatte die rolle des erdbebens. die irokesenmutter: der krieg. und der pubertierende minirocker: die absolute abwesenheit von intelligenz. wir waren echten kuenstlerrn begegnet. und jeder auf dem flughhafen betrachtete diesen trupp mit erstaunen, gewisper, ...und unverstaendnis. wie eben wahren kuenstlern so begegnet wird.
in wahrhheit waren die leute nordeuropaer. skandinavien hatte ein unvergessliches gesicht der freiheit gezeigt und in goa alle sprachlos gemacht. unfassbar. der weisse mann in seiner ganzen absurditaet und peinlichkeit. so sieht uns die welt.

der flug mit airdeccan war wieder voellig ok, erik war ganz traurig, dass opa und omi hier den abschied gaben und nach bombay flogen...herzzerreissendes drama, welches aber bald vergessen war.
in bangalore ein weiterer taxi-reinfall. fuer die 160 km nach mysore haben wir fett geld gelassen, damit wir in ruhe und schnell hingefahren werden und kleinerik keine brutal lange busfahrt erdulden muss. haben wir gedacht. aber bus waere vielleicht doch besser gewesen.
der taxifahrer war eine lusche. er brauchte noch einen hilfsbeisitzer, der reichlich instruktionen gab und immer versprach, bald auszusteigen....da wir ahnten dann schon, dass der typ vor mysore nicht mehr aussteigt.
und so zuckelten wir mit 60 auf einer zum teil total akzeptablen autobahn dahin...es dauerte und dauerte...und betty und ich lieferten kreative hoechstleistungen, um erik bei laune zu halten, der hunger hatte, muede war und sich tierisch langweilte in dem engen auto...
als die typen dann nach der haelfte auch noch eine gediegene kaffeepause (mit fuesse hochlegen) einlegen wollten, kam es zur eruption der angestauten negativgefuehle....ein krasser anschiss, was der unbequeme dritte, welcher auf dem schaltknueppel hockte und entweder popelte oder telefonierte, ueberhaupt in unserem teuren taxi will ( und thomas an die tuere quetschte) und warum wir mit 60 ueber die autobahn schleichen und dass wir uns die pause bitte verbitten und ANKOMMEN wollen....
nach dem zickenterror ging es dann ( die mitgereisten maenner haben ihr schicksal schweigend hingenommen und sich nicht gewehrt ) tatsaechlich schneller.

in mysore, nach ein bisschen irrfahrt durch die gassen, fanden wir das reservierte hotel ... und waren gleich wieder enttaeuscht... es huschten die kakerlaken durchs bad und die strasse hoerte man hinaufschallen, als laege man gleich draussen....mit geseufz beschlossen wir, das hotel am morgen gleich zu wechseln - im prinzip war es sauber, nur fuer den preis einfach zu schaebig. das loch in hampi war fuer die 150rs ja ok, da erwartet man auch nichts weiter- aber hier...fuer das geld....550 rs. ... hatten wir uns etwas anderes vorgestellt. vergleiche dazu hatten wir ja vom vorjahr noch, was man erwarten kann. frust kam auf.
also, ein bisschen geschlafen ( nach einer galerie von eingeworfener medizin, um meine erkaeltung in schach zu halten) ...dann frueh, der morgenlaerm....betty und ich machen uns gleich auf die suche nach einem angenehmen hotel, die herrenriege ging derweil fruehstuecken... wir werden nach 1,5 std. suche in verschiedenen absteigen fuendig und ziehen zufrieden um.
ab hier bahnt sich besserung an, obwohl ich immer noch muede, angekraenkelt und vor allem extrem hungrig bin, da am vortag frueh in goa zum letzten mal was gegessen ( soll ja gut sein fuer die figur, aber die laune hebt es keinesfalls... jedenfalls gehen mir die ganzen laestigen rikscha-wallhas tiersch auf die ketten, jeder quatscht uns an, will was haben oder verkaufen, wie immer - NUR HABE ICH HEUTE KEINEN NERV DAFUER...
also wieder zickenterror, man zischt gleich boese in deutsch ...und dann ruekzug ins hotel.

nach kurzem aklimatisieren gehts zum essenfassen, in die pizza-corner...weil wir heute gerade mit indien auf kriegsfuss stehen...und essen hier tatsaechlich lecker pizza und knobibrot, was fast wie italien schmeckt... ein kleines glueck macht sich breit. zumindest hebt es den blutzuckerspiegel und die welt ist wieder ertraeglicher.
nach einem knappen rundgang durch die stadt ist FINITO fuer heute, wir sind alle muede und brauchen nur RUHE. also die grosse luxusware in indien. die gibts so einigermassen im hotel.

bis bald also, dann wieder in besserer verfassung, weil ausgeschlafen.

9/21/2005

gewürze im regen

GOA, die letzte

so...zum abgang praesentiert sich goa, benaulim im regen....den ganzen tag schon. und ich bin auch ein bissel angeschwaechelt, kann heute nur mit 80 % leistungsfaehigkeit aufwarten, habe mir einen kleinen zugluft-husten zugelegt. bekaempfe ihn tapfer mit vitaminen, tee und hustenbobons aus der prall gefuellten reiseapotheke.

jedenfallls....traegt das pisswtter nicht zum allgemeinen wohlbefinden bei, wir haben zwar eine sehr interessante und schoene gewuerzfarm besucht, sind durch den wald gezogen, um zu gucken, wo...wie!...der pfeffer waechst. das war reichlich gruen fuers auge, in verbindung mit einem leckeren buffet und natuerlich einem ayuveda-gewuerz-shop. war schon recht schoen, aber die hin + rueckfahrt waren anstrengender, in einer schofligen rikscha, im fetten regenguss....am meisten "begeistert" waren bettys eltern...aber die koennen jetzt ja warm duschen im super-hotel...wir hocken derweil am strand, in dem hotel, welches nur fuer schoen-wetter gemacht wurde...mit verregnetem bilck aufs meer...und werden mutig kalt duschen, leicht froesteln, tee trinken, und kichern....und dem morgen entgegen sehen...
morgen ist ja der flug nach bangalore geplant, um dann sofort nach mysore weiterzureisen.
es war bisher unmoeglich, ein hotel zu reservieren, und hier in goa bocken die reisebueros rum und wollen fuer karnataka nichts organisieren...sehr eigenartig, aber die claims sind wohl fest abgesteckt....da geht kein weg rein...und da sich allerhand telefonnummern geaendert haben, koennen wir auch nicht selber reservieren...im internet findet man nix aktuelles, auskunft gibt es nicht....also: reisen wir blind an. und sind voller zuversicht.

abgesteckte claims ist auch so eine geschichte: gestern erklaerte uns unser fahrer, mustaf, dass es hier in goa eine taxi-mafia gibt...darueber haben wir gestaunt und bekamen diese theoretische information gleich praktisch demonstriert: wir buchten eine rikscha zum hotel von bettys eltern, ...wo aber nun die fishermen-taxifahrer das monopol haben und die "reichen", die dort absteigen, fahren...taxis von ausserhalb duerfen dort niemanden abholen...und gerade so absetzen. das merkten wir: es stuertzte ein massiger inder auf unsere rikscha zu, an der einfahrt des hotels, und wollte den fahrer rausreissen und die rikscha umkippen ...es folgte dann heftiges geschrei, ich erwartete noch pruegel, aber wir durften vorher aussteigen...

also irgendwie haben sie schon ein bisschen ein problem hier....


nun, vorerst reichts fuer heute, wir ziehen jetzt am strand entlang zum hotel und bestellen uns einen tee...hoffentlich werden wir unterwegs nicht zu nass. es trocknet hier gar nichts mehr. die luftfeuchtigkeit ist nicht sehr hilfreich. die seebrise, einstmals sehr geliebt, kuehlt jetzt alles unerwuenscht runter. wir haben die jeans und jacken ausgepackt. den ventilator abgeschaltet. das war so nicht abgesprochen!

die hotelbesitzer und kellner vom anthys wundern sich auch sehr. normalerweise ist es im september nicht so krass. da hat man vielleicht noch vereinzelte regenguesse. aber so heftig ist es wohl sonst nur im juli. na fein. haben wirs also abgefasst, das seltene wetter. zumindest gibt das herrlich triste strandbilder. hat auch nicht jeder von goa !

und morgen reisen wir in die waerme ab.

9/20/2005

fast wie nach hause kommen

GOA

ich weiss, ich hab AILHOLE, PATTADAKAL und BADAMI ausgelassen . traumhaft schoen eort, die wir gottseidank gesehen haben. herrliche alte kroenungsstaetten, tempel und palaeste. wunderschoen. und all die lustigen geschichten ueber die randalierenden halunken-affenbanden, das staatliche hotel mit den faulen betreibern, die wildschweine, die gern mal den eingang verstellen, das herrliche badami mit seinem gruetze-gruenen kunstsee, an dem schoene frauen an den ghats ihre saris waschen, die herrlichen hoehlentempel, mein radiointerview (madamm, how do you like badami????), die phantastischen aussichten ueber die landschaft, die vielen kinder, die unbedingt von uns fotografiert werden wollen ( sacht ma, muesst ihr nicht in der schule sein, hae??? ach nein, es war ja sonntag. die wichte hatten legitim zeit fuer uns!) und dann die haarestraeubende autofahrt zurueck nach goa...die sich nur ertragen liess, weil ich durch den duesteren monsunregen mit der entsprechenden mucke gefahren bin ( ich liebe meinen kleinen freundlichen i-pod sehr) ...morcheeba...ganz phantastisch, um durch die tristen doerfer, die abgruende (sollen schlagloecher sein) und das gewimmel von kuehen, ziegen, lastern, mopeds, bussen, ochsenkarren, fahrraedern, schweinen, hunden, affen, menschen, ...usw zu rasen. duester wie der monsuntag, durch den wir fuhren. herrlich.

jedenfalls hab ich mich davon gut erholt... bin heute mit einer ayuveda-massage im strandhotel verwoehnt worden...frischgepresste fruchtsaefte, lassis, lecker seafood....und der blick aufs arabische meer...
ich erwaehne das kleine dilemma nicht, dass irgendwo oel ausgelaufen sein muss und der strand schwarze klumpen aufweist...in der zeitung weiss keiner woher, es gab wohl kein unglueck, aber trotzdem liegt der mist ueberall am weissen strand. fleissige kleine inderinnen sammeln alles weg und saeubern die straende...es ist auch nicht sooo schlimm, keine oeldecke, nur hie und da klumpenansammlungen, aber schon hoechst bedenklich. die kuestenwache weiss noch nicht, woher der mist kommt. naja...wie gesagt, es schein keine katastrophe zu werden.

ich verweise jetzt einfach mal auf michas bericht zu BADAMI, weil ich jetzt schon wieder aufgescheucht werde zum abendessen. ich - als loser - habe hier zuletzt von uns 4 einen rechner gekriegt, und nun fehlt mir die zeit zum posten....daher: auf michas webseite ist sein bericht zu badami ist auch schoen, mehr gibts fast nicht zu sagen:

www.michaelkaden.de

wir haengen morgen noch hier in goa ab, wollen mal das gewuerzparadies ansehen. da schreibe ich morgen dazu. vielleicht.

jaja, ich verschiebe das von woche zu woche....das ist in goa so, man wird ganz entspannt...

9/16/2005

faszinierende edel-trümmerberge

hampi 2

gestern haben wir den haupttempel in hampi, am bazar besucht...und den ersten tempelelefanten gesehen und gestreichelt. sehr fein. war ein kleiner, laxmi, und um uns tummelten sich affenbanden und guides, die ihre "dienste" anboten. man muss sich zum teil gegen alle energisch wehren, an allen ecken und enden will einer was verkaufen...oder einen zutexten.
hier und da geht man den leuten auch bewusst und unbewusst auf dem leim, das ist schon ok.
der vormittag hatte schon viele ruinen und aussichten gebracht - das war unglaublich schoen...typisch touri zieht man natürlich immer dann los, wenn alle eingeborenen im schatten liegen. wir haben es nicht anders verdient. aber die gegend ist zu reizvoll, die zeit zu knapp bemessen, als dass wir uns davon abhalten lassen könnten, die felsen zu erklimmen um auf die traumhaften bananenplantagen, palmenhaine, tempeltürme, fluss-auen und palastruinen zu schauen und von den vergangenen grossen tagen dieses zauberhaften ortes zu träumen.
nach der zwischenruhe im hotel waren wir fuer den abendgang gewappnet und sind nochmal zum malerischen fluss...wo familen zum picknick sassen, vereinzelte touris den sonnenuntergang genossen und wir noch ein bisschen auf tempelsuche gingen...es aber ob der rasch einbrecheneden dunkelheit verschoben..


und heute also die fortsetzung...der vittala-tempel war seine 5 dollar wert. so wunderschoen. ich haette gern meine ganze karte vollgeknippst. da die fortbewegung in der knalligen sonne allerdings sonderlich schwer fiel, habe ich nur die halbe geschafft. aber dieser tempel ist ein traum! lange schon nicht mehr genutzt, gibt er trotzdem eine ahnung von der pracht und dem leben, welches hier geherrscht haben muss. überhaupt wundern wir uns in hampi eigentlich durchgehend darüber, wie viele unzählige tempel es gibt. die muessen ja genutzt worden sein. wie gross und reich war diese stadt nur. sieht man sie jetzt, kann man sich das alles gar nicht mehr vorstellen. man sieht die landlosen bauern, die jetzt zum teil in den alten tempelruinen am bazar wohnen und ganz herrliche bauten als viehstaelle benutzen - und ein hauch alter zeiten weht hinueber, weil sie in jahrhunderte alter tradtion verschiedene dinge immer noch betreiben.

so, jetzt macht das internetcafe gleich zu...ich mach ein andermal weiter...

holperpiste und buchte

hampi

wir sind schon den zweiten tag hier. heute besonders fertig von der hitze und der wanderung durchs tempelruinenfeld. aber es ist sehr schoen!! aber der reihe nach.

die fahrt nach hampi war haarestraeubend, obwohl wir mit mustaf einen sehr guten fahrer abbekommen haben.vermittelt von unserem guten hotel in goa, die nur ihre freunde empfehlen. aber die strassen sind schon der hit... in goa war noch alles gut. da hatte ich nur ungefaehr 70 herzstillstaende wegen dem verkehr...der gegenverkehr, der immer knapp vor einem doch noch ausschert und ein unglaubliches manoever einleitet...und dann immer fette laster und sonstig eindeutig staerkere gefaehrte, die auf einen zudonnern... als ich mich so einigermassen daran gewoehnt hatte, kamen dann die strassen in karnataka...solche loecher haben wir selbst zu ddr-zeiten nicht mitgenommen... und besonders lustig sind die geschwindigkeits-bremser...betonierte huckelpisten, die einen beim durchholpern den magen ins hirn druecken. oder so. naja.
in hubli, der deprimierensten stadt der welt, waren wir mittag essen. sehr trist. in einem riesigen dunklen restaurant stuerzten 10 kellner auf uns los, um uns nach unserem langem studium der karte mitzuteilen, dass es nur sandwich und gebratenen reis gibt. naja, wenigstens wars billig.
danach durch karnataka, noch weitere 150 km...sehr niederdrueckend...die karge gegend, die armut, an der man vorbeifaehrt, die ausweglosigkeit, der dreck, die zermürbenden strassen, das hat schon aufs gemuet geschlagen. aber die ankunft in hampi machte dann alles wett.

es stuerzten natuerlich sofort kiloweise kleine jungen auf uns los ...und wollten uns ihr hotel empfehlen. wir haben dann eins aus dem reisefuehrer genommen...nicht der hit, eher ungemuetlich, klein, mueckenverseucht, aber immerhin moskitonetz ueberm bett. kleine bad-buchte mit hockklo. seite heute mit gekko.
naja...das zimmer sah am morgen dann schon besser aus. so ist es meistens, weil dann das haessliche neonlich den raum nicht mehr anstrahlt.

wir waren essen, in einem von touristen frequentiertem restaurant...in dem leider fast alles, was wir essen wollten, schon nicht mehr da war...aber wir sind trotzdem satt geworden.
laestig wurden nur drei superlaute amerikanerinnen, die wie die assi-weiber dort einfielen...im hemdchen, die eine mit schiebermuetze, kette rauchten und noch mit kippe in der einen hand, die finger schon im essen, laut bescheuertes zeug quatschend...es war so schlimm!!! und heute schon wieder laute amis im selben cafe, ebenso aetzend. warum sind immer nur die amis so laut und hauen so voll daneben...springen zum teil wirklich in traegershirts und shorts rum, beleidigen die kultur und tradition?...einer trug ein t-shirt "sex-instructor". kein wunder, dass die inder einen scheel ansehen und denken, man kommt aus einer ganz verkommenen welt. und pressen mit ihrer selbstbewussten, fordernden art alle anderen an die wand. es ist ganz unangenehm, das zu erleben.

9/13/2005

traumstrand

Schon der letzte Tag in GOA. Wir finden es fast schade, hier aufzubrechen. Es ist so traumhaft schoen. Benaulim. Das Hotel am Strand. Goettliches Essen. Alles klappt wie am Schnuerchen.
Nach dem anstrengenden Flug waren wir ja schon dankbar fuer die superbillige Absteige "Rosarios", 150 RS _ 3 EUR. die kleine musikeinlage mit klirrenden boxen am sportplatz davor , aus denen uralt-bollywood-hits dröhnten, waren ein unglaubliches erwachen. das fussballspiel der dorfjugend als ereignis des wochenendes. man glaubt es immer gar nicht, was so alles geht.
Aber dann haben wir beim strandpaziergang dieses herrliche strandhotel "anthys" gefunden und sind gleich umgezogen. und seitdem fuehlen wir uns wie die chefs.
immer frische seewind, das ewige rauschen, eine herrliche veranda, ein sauberes, schlichtes zimmer, nette kellner, feines essen, göttliche lassis. ayuvedamassage. wir wollen nichts weiter.

gestern waren wir in panjim und old goa (mit privattaxi, fuer 1 tag gemietet, hat brav ueberall gewartet. zum ersten mal ein sehr guter fahrer. ich hatte nur wenige herzattacken) . panjim ist die hauptstadt von goa - und ganz herrlich entspannt. waren im Venite - ein obercooles restaurant... mit abhaeng-mucke (Portishead) und wunderbarem essen, besonders fisch und seafood. genial. haben uns die waenster vollgeschlagen.

dann noch nach old-goa, eine alte kathedrale ( von 7) war noch offen. das unesco-weltkulturerbe hat seinem namen alle ehre gemacht. allerdings waren wir zuspaet und alle anderen kirchen machten dann zu.
aber was solls, GOA hat mich nicht zum letzten mal gesehn.

morgen gehts dann ab nach hampi. das soll auch traumhaft sein, verspricht der reisefuehrer und betty.
ich freu mich schon.
allerdings heisst es vorher noch brutal preise aushandeln!! aber wir sind zuversichtlich. bisher ging alles gut. und nach der woche können wir in unser schönes strandhotel zurückkehren. das ist auch eine schöne aussicht.

9/01/2005

pack-stress

Eröffnung des Reiseblogs gelungen - und wir sind noch hier. Aber die groben Vorbereitungen sind getroffen, die Impferei in Sack und Tüten, das Visum erhascht und der Rucksack geflickt, die Reisekohle zusammengekratzt...im Prinzip abreisefertig, aber trotzdem natürlich im Vollstress.
Aber Freitag in einer Woche ist alles vorbei...dann sizten wir schon im Flugzeug nach Bombay!