10/04/2005

eine hässlichkeit

OOTY, geschrieben in Mahabalipuram

ok, es gibt viel nachzuholen...seit ooty... aber ich bin gerade ganz friedlich gestimmt, weil um meinen bildschirm hier eine jasminbluetenkette haengt, aus den lautsprechern sanskrit-verse saeuseln und die tastatur einwandfrei lesebar ist.
also keine eile.

OOTY

achja...eine frostige erinnerung an die zweithaesslichste stadt unserer reise...
wir haben uns in einen kleinen minibus quetschen lassen, zwischen eine familie fettgefressener und immer weiter fressender inder... eine wohlgenaehrte mittelstandsfamilie. ein grauen. das war schon anstrengend, als sie einstiegen. aber es dauerte 1 stunde bis die busbesatzung (1 fahrer, 4 helfer, 1 guide) sich wellenfoermig aus der stadt bewegten. wir haben unser hotel noch 3 mal gekreuzt, ...in anderen worten, wir haetten durchaus wieder laenger schlafen koennen. aber so ist es eben... wir wurden zuerst eingeschichtet.
jedenfalls haben wir es geschafft, die stadt zu verlassen und uns dann auf die strecke zu machen. es war beeindruckend schoen durch bandipur und mudumalai auf die nilgiri-berge zuzufahren. sehr schoene parks, wir waren hocherfreut...
dann gibg es in die haarnadelkurven. eigentlich nicht ganz so schlimm, wie ich erwartet hatte. das lag daran, dass der kleine minibus mit den fetten indern und uns drin bald verreckt ist auf dem weg nach oben... 2500 m hoehe.... in lustigen kurven hochgeschraubt, geleitet von den rufen des "linken aussenspiegels"und alles im schneckentempo. und weil die strasse so eng ist und keine laster und grosse busse fahren durften, kommt auch nicht so viel gegenverkehr...das macht die schrauberei ertraeglich.

in der hoehe, in ooty, wurden wir auf dem rummelplatz abgekippt...ein raeudiger platz an dem stinkenden see, der mal aus gutem willen angelegt wurde und der zur jauchegrube gewandelt wurde - auf der man, nichtsdestotrotz, romantisch rudern gehen kann. tamil-musikalischer laerm umfaengt uns... so laut, dass die lautsprecher klirren.

wir schnappen uns die rucksaecke und entfliehen zu dem hotel, welches wir erfolgreich reserviert hatten. von freundlichen kleinen frauen gefuehrt, sauber, ruhig, nett. ein schoener blick ins gruene, mit veranda...wir trinken einen masala-tee und freuen uns, dass wir die reise ueberlebt haben. allerdings schreckt uns die kaelte... mit so einer temperatur hatten wir nicht gerechnet. die gastwirtin verteilt dicke decken und es macht sich in dem klammen raum ein winterurlaubsfeeling breit. frueh von 7 bis 10 gibts sogar heisses wasser.... sonst haette ich mich nicht gewaschen, 3 tage lang nicht... es war so kalt... und seit den urigen skiurlaubstagen in johanngeorgenstadt bin ich doch total verweichlicht und haette die kalte waesche total verweigert.
wir fassen essen im hotel,alles sehr mager.. sandwiches, suppen und tee, keine kulinarischen wunder, ...dort lernen wir katrin und falk kennen, zweit nette sachsen, die auch im refelction-hotel abgestiegen sind.
wir machen einen herrlichen ablaesterabend am feuer - ja, wir lassen den kamin anzuenden und es ist wohlig warm...indien birgt ueberraschungen!

die erste nacht fuehlt sich wirklich an wie im winter. ich schlafe gut, bis nachts halb 3 eine horde alkoholisierter inder...eine gang, die sich sehr witzig findet, heimkehrt und vor unserem fenster ihre witze bis frueh 6 uhr erzaehlt... mir ist zu kalt um aufzustehen und eine urschrei loszulassen (das hatte ich ja schon in mysore schoen geuebt) , darum verstopfe ich die ohren und krieche unter die dicke decke,... und schlafe wenig. entsprechend schlecht gelaunt wachen alle auf.

am morgen brennt die sonne durchs wolkendach und heizt kraeftig an. wir sollen vermutlich das gefuehl kriegen, die kaelte waere eine illusion gewesen. sofort sonnenbrand und hitzeanfaelle, aber wir gehen nicht in die falle. kurz darauf rauscht eine wolke ueber den berg und alles ist wieder grau, kalt, nieslig und aeusserst haesslich.
beim gang durch den ort bestaetigt sich dieses gefuehl... ooty entpuppt sich als spuuuuuk haesslich... man stelle sich in dieser hoehe, auf dem berg so viele zahlreiche fischlaeden vor, die widerlich stinkende , sandige (!), keimende fische feilbieten...der verdacht liegt nahe, dass sie aus der bergsee-jauche stammen... wir wissen gar nicht, wohin wir zuerst wegsehen sollen, ueberall anderer siff und tiff... wir werfen also das handtuch und gehen zurueck zum hotel.

dort ordern wir masala-tee und den ausflug nach mudumalai. dann versuchen wir im ort ein restaurant zu finden, welches uns nicht vergiftet...und werden fuendig. es war ok. und wieder kommen katrin und falk mit, mit welchen das laestern eine freude ist.
danach geht es allen besser.

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